Laut Google-CEO Eric Schmidt will sein Unternehmen nach und nach in das Social-Media-Geschäft einsteigen, anstatt einen direkten Konkurrenten zu Facebook auf den Markt zu werfen. Google plane kleine Schritte, sagte Schmidt bei der diesjährigen Ausgabe von Googles Konferenz Zeitgeist.
„Wir versuchen, Googles Kernprodukte zu nehmen und sie mit sozialen Komponenten anzureichern“, erklärte Schmidt. Die Idee sei naheliegend, wenn man darüber nachdenke.
„Wenn wir Ihre Erlaubnis haben, mehr über Ihre Freunde zu wissen, können wir besser auf Sie zugeschnittene Vorschläge machen.“ Die Suchqualität ließe sich dadurch verbessern, sagte Schmidt der Nachrichtenagentur Reuters.
Dem Wall Street Journal zufolge wird YouTube eines dieser Produkte sein. Nutzer könnten in Zukunft darüber informiert werden, wenn ein Video von vielen ihrer Freunde angesehen wurde. Google hofft zudem darauf, Zufgriff auf Facebooks Kontaktlisten zu erhalten.
„Seine Daten offenzulegen wäre das Beste, was Facebook passieren könnte“, behauptete Schmidt. „Tun sie das nicht, gibt es andere Wege, an die Informationen zu kommen.“
Entgegen den allgemeinen Annahmen plane Google jedoch kein eigenes Social Network. „Jeder ist davon überzeugt, dass wir nächste Woche ein Riesenprojekt ankündigen. Ich kann Ihnen versichern, dass das nicht der Fall ist.“ Schmidt deutete an, dass es sich bei Google Me mehr um einen internen Projektnamen als um ein eigenständiges Produkt handelt.
Bis dato scheiterten Googles Versuche, soziale Dienste zu etablieren. Anfang August stellte das Unternehmen seinen Kommunikations- und Kollaborationsdienst Wave ein. Aufgrund von Protesten wird er nun als Open-Source-Projekt weitergeführt.
Googles Social Network Orkut liegt mittlerweile auch in Indien hinter Facebook. Indien und Brasilien waren die einzigen Länder, in denen Orkut nennenswerte Nutzerzahlen verzeichnete.
Unterdessen wollen Facebook und Microsoft offenbar ihr Suchabkommen ausweiten. Dadurch hätte Bing Zugriff auf Daten, die Google nicht zur Verfügung stehen.
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