iPad in Unternehmen: Argumente pro und contra

Gartner-Analyst Thomas Otter nimmt direkt Bezug auf die euphorischen Mitteilungen und Ankündigungen der Softwareanbieter. Er findet das Verhalten „geradezu albern“.

Laut Otter fehlt bisher von Seiten der Software-Hersteller die echte Revolution. Er habe lediglich einige bezüglich der Oberfläche angepasste Reporting-Anwendungen und gut gestaltete Startseiten dafür gesehen, aber keine Applikation, die ihn ehrlich begeistert habe. Ihm fehlen „neue und fundamental verbesserte Prozesse, die mit Hilfe des Geräts umgesetzt werden“. Bislang verdeutliche das iPad lediglich die Kluft zwischen der Nutzererfahrung mit typischer Unternehmenssoftware und einem wunderbaren Design.

Flausen von VIP-Nutzern

Noch härter als Otter geht Axel Oppermann, Senior Advisor bei der Experton Group, mit der iPad-Euphorie ins Gericht. „Wo sonst bei der Ausstattung mit Client-Hardware gegeizt und ‚immer‘ ein klarer Business-Nutzen gefordert wird, wird jetzt quasi ‚en passant‘ über ein teures Stück Hardware mit passendem OS schwadroniert.“

Oppermann räumt aber ein, dass das iPad beispielsweise Versicherungen neben dem konkreten Businessnutzen bei der interaktiven Beratung auch einen Imagegewinn bringt. Unternehmen wie SAP nutzten den Einsatz zudem zur Cross-Promotion für eigene Lösungen. „Die Adaption in der Breite erfolgt jedoch auf Basis der persönlichen Vorlieben, Faibles oder Flausen von VIP-Nutzern im Unternehmen.“

IDC-Analyst Rüdiger Spies sieht das iPad derzeit noch in einer ganz frühen Phase. Es sei durchaus ein Statussymbol, wie zu Anfang das iPhone, werde aber augenblicklich noch weniger zur Erledigung von Aufgaben genutzt als dieses bei seiner Markteinführung. „Das iPad lässt sich durchaus für Image-Zwecke nutzen, etwa bei Präsentationen in Beratungsgesprächen mit Kunden oder um auf das Internet beziehungsweise von außen auf das Firmennetzwerk zuzugreifen.“ Spezialanwendungen, die den Einsatz eines Tablets erforderlich machen oder besonders davon profitieren, sind dagegen auch Spies bisher kaum bekannt.

Die Bemühungen der großen Anbieter von Standardsoftware, im iPad-Zug mitzufahren, sieht Spies ebenfalls kritisch: Er versteht, dass sie die Begeisterung für sich nutzen wollen. Im Alltag biete sich jedoch die Nutzung doch eher für kleine Teilbereiche ihrer großen Suiten, etwa Reisekosten- und Spesenabrechnung oder Zeiterfassung an, als für die Kernbereiche der Unternehmenssoftware.

Weniger streng als die Analysten beurteilt Markus Müller, Gründer und CEO von Ubitexx, die iPad-Adaption: „In fast allen Fällen hält das iPad bei unseren Kunden zunächst im Vorstand oder bei einer erweiterten Führungsriege Einzug. Das ist aber normal und auch beim Blackberry und dem iPhone so gewesen.“ Eine Bank experimentiere etwa derzeit mit zehn, eine andere mit rund 100 iPads. Eine Universität betreut Ubitexx bei ihren Gehversuchen mit 20 iPads. In etwas größerem Rahmen bewegt sich ein Hersteller von Ärztesoftware, der diese inzwischen auf dem iPad vorinstalliert und das Geräte dann an seine Kunden verleast.

Qliktech hat schon seit April Business-Intelligence auf dem iPad möglich gemacht. Die Funktionsweise demonstriert dieses Video des Anbieters.

Themenseiten: Apple, BYOD, IT-Business, MicroStrategy, Mittelstand, Mobile, QlikTech, SAP, Strategien, Tablet, Technologien, Ubitexx, iPad

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9 Kommentare zu iPad in Unternehmen: Argumente pro und contra

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  • Am 17. Juni 2013 um 14:28 von rosaschwarz

    iPad im Unternehmen kann kritiziert sein. Ich bin eher nicht einverstanden. Im mein Betrieb arbeiten wir fast alles Mitarbeiter mit dem iPad und es macht Zeit sparen und mit viel mehr Produktivität arbeiten. Wie gesagt in den Kommentare benutzen wir dem iPad um schneller und mehr intuitiv zu schreiben wie zum Beispiel schneller und einfacher Notizen in Meetings machen. Ich benutze zum Beispiel persönlich Applikation dafür die erlauben mir mit meinen Kollegen Doukumente zu verteilen. Und auch Notizen zu machen, Protokolle aus meinen Notizen zu erstellen, To-Do-Liste und Projekte zu verwalten… Wir arbeiten mit mehrere App wie sehr bekannte Evernote, Good Reader, und auch Beesy.

  • Am 29. September 2010 um 15:03 von weißvonnix

    „Schweizer Taschenmesser“ der digitalen Welt
    Die indische Version des Ipad zB. dürfte aufgrund seiner geringen Kosten(30-50 Dollar), auch interessant für den Einsatz als Bedienelement im Maschinenbau sein. Ich denke die Tablets,könnten viele Prozesse optimieren, sei es im Privatbereich, Alltag oder Schule, Studium aber natürlich auch im Arbeitsleben.

  • Am 29. September 2010 um 2:29 von weißvonnix

    "Schweizer Taschenmesser" der digitalen Welt ???
    Als Nachtrag zum Lern- bzw. Erziehungsbereich wollte ich noch anmerken, dass Indien eine abgeschwächte Kopie für seine Schüler auf den Markt bringen will.
    Der Bereich Interaktivität sollte auch nicht vernachlässigt werden, es wäre zB ein interaktives Theaterstück vorstellbar, aber auch das Ipad als "virtueller Einkaufszettel" das dank App vom Kaufhausbetreiber, sowohl ein Berater bzw. Navigator sein könnte. Es dürfte noch weitaus mehr Potential vorhanden sein…

  • Am 29. September 2010 um 0:47 von weißvonnix

    "Schweizer Taschenmesser" der digitalen Welt ???
    Weitere Einsatzbereiche könnten Krankenhäuser, bei div. Einsatzkräften (THW, FFW usw.), aber auch speziell für Senioren bzw. Pflegebedürftige, als Hilfsmittel für Schulungen, Servicemitarbeiter usw. sein. Das nicht überall das Ipad eingesetzt werden wird ist offensichtlich, da billigere Konkurrenzprodukte auch hier ihren Einsatzbereich finden werden.

  • Am 29. September 2010 um 0:29 von weißvonnix

    "Schweizer Taschenmesser" der digitalen Welt ???
    Das Ipad wird nicht nur im Mobile Buisness usw. seinen Anwendungsbereich finden, sondern mMn nach auch z.B. im Gastronomiebereich (Bestellungen,evtl. Musikauswahl, Feedback usw.) und noch vielen anderen Bereichen.
    Außerdem gibt es viel nützliches Zubehör (zB. Tastatur, IR-Sender für eine Verwendung als Universalbedienung, WLAN-USB-Hub usw.) um es den Einsatzbereich individuell anzupassen.

  • Am 26. September 2010 um 10:58 von Thomas Schmidt

    Für Außendienstaktivität
    Ipad, Wepad, Slate usw. werden ihre Vorzüge ausspielen für Leute, die Daten zeigen oder per E-Mail oder ähnlichem kommunizieren wollen. Das trifft vor allem auf den Außendienst zu.

    Hingegen dürfte Dateneingabetätigkeiten in der Regel mit Tastaturgeräten besser von der Hand gehen, wie sie typischerweise im Büro vorkommen.

    Wenn die Benutzerführung bzw. "Intuitivität" besser ist, als bei PCs oder Notebooks könnte die Tabletten auch für Leute interessant sein, die bisher einen Bogen um Computer machten, z.B. viele der heutigen Rentner.

  • Am 22. September 2010 um 16:15 von holg

    ganz ganz lauwarme Luft…
    …dieser „Artikel“ (content pur). Es ist als ob man auf einem alten Kaugummi herumknabbert; kein Geschmack und kein Naehrwert. Was soll so etwas? Nicht einmal in den Argumenten fuer oder gegen das iPad – so wurden zwei pagings apostrophiert – ist annaehernd enthalten was den Fragestellungen standhaelt. Unsinnige Ausklinker von aus dem Kontext gerissener Aussagen in boldface zwischen den Bloecken setzen dem Ganzen die Krone auf.

  • Am 21. September 2010 um 12:51 von Schall und Rauch

    Analysten und sogenannte Experten wissen ja immer alles….
    Diese Analysten sollte man so langsam mal zum Mond schicken!

    Ist ja nicht zu fassen was die so von sich geben.

    Ein Tablet, welchen Herstellers auch immer, soll doch kein vollwertiger Ersatz für PC oder Notebook sein. Wozu sollte man Word- oder Excel-Dateien mit einem solchen Gerät bearbeiten wollen? Wozu sollte man Unternehmenssoftware (ERP BI usw.) komplett auf ein solches Gerät portieren?
    Das ist doch alles quatsch! So ein Tablet wie IPad, WeTab und Konsorten ist am besten für den Außendienst geeignet, egal ob Service oder Vertrieb. Man ist vor Ort beim Kunden. Da bearbeitet man keine Excel-Charts usw.
    Da präsentiert man, platziert einen Auftrag, ändert die Versicherungsdaten usw.
    Das ist Mobile Business! Und so etwas kann man mit Smartphones halt nicht.
    Wer will schon gern einen Auftrag mit einem BlackBerry platzieren?
    Mobile Business beschränkt sich eben nicht nur auf die Vorstandsetagen.
    Das Problem ist nur, dass die Analysten eben nur für Vorstände „analysieren“. :-)

  • Am 21. September 2010 um 7:59 von Juppo

    ’scheinbar‘ ist nicht ‚anscheinend‘
    Bitte im Artikel korrigieren, sehr umgangssprachlich (und falsch).

    Danke für Ihren Hinweis. Scheinbar ist zwar nicht umgangssprachlich, aber in dem hier benutzten Zusammenhang missverständlich: Es soll ja nicht unterstellt werden, dass SAP nur so tut, als ob es sich für das iPad begeistere (also „scheinbar“), es soll vielmehr darauf aufmerksam gemacht werden, dass es offenbar (also „anscheinend“) der aktivste Nutzer ist. Das Wort wurde daher durch „offenbar“ ersetzt, um allen Missverständissen vorzubeugen.

    Peter Marwan
    ZDNet-Redaktion

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