Bericht: Oracle verklagt Micron wegen illegaler Preisabsprachen

Das von Oracle übernommene Sun Microsystems hatte 2002 DRAM-Chips von Micron gekauft. Infineon und Samsung sind in der Klageschrift als "Mitverschwörer" genannt, aber nicht angeklagt. 2007 musste Micron in einem ähnlichen Fall 80 Millionen Dollar Strafe zahlen.

Oracle hat bei einem Bezirksgericht in San Jose Klage gegen Micron Technology eingereicht. Es wirft dem Chiphersteller vor, zu hohe Preise für Speicherchips verlangt zu haben, wie Bloomberg berichtet.

Micron und andere Hersteller von DRAM-Speicherbausteinen sollen Preisabsprachen getroffen und die Preise künstlich in die Höhe getrieben haben. Elpida Memory, Hynix Semiconductor, Infineon und Samsung Electronics werden Bloomberg zufolge in der Klage als „Mitverschwörer“ betitelt, sind aber nicht angeklagt.

Ausgangspunkt des Verfahrens ist ein Geschäft mit Sun Microsystems. Oracle hatte Sun Ende Januar übernommen.

Schon 2002 hatte das United States Department of Justice wegen illegaler Preisabsprachen unter Chipherstellern ermittelt. Vier Firmen waren betroffen. 16 Beteiligte wurden zu Geldstrafen von insgesamt 731 Millionen Dollar (rund 545 Millionen Euro) verurteilt. Micron arbeitete damals mit den Behörden zusammen, um einer Anklage zu entgehen.

2007 zahlte Micron in einem Vergleich über 80 Millionen Dollar (knapp 60 Millionen Euro) in Kartellverfahren, die Verkäufe von 1999 bis 2002 betrafen. Zwischen 1998 und 2002 erwarb Sun von Micron DRAM-Chips im Wert von über 2 Milliarden Dollar.

Themenseiten: Business, Gerichtsurteil, Micron, Open Source, Oracle, Sun Microsystems, Übernahmen

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