Die Entwickler der Linux-Distribution Ubuntu haben den Release Candidate der neuen Version 10.10 (Codename „Maverick Meerkat„, zu deutsch „eigenwilliges Erdmännchen“) freigegeben. Außerdem stehen auch Vorabversionen der Varianten Ubuntu Server, Ubuntu Studio, Edubuntu, Kubuntu, Mythbuntu und Xubuntu zur Verfügung. Die Final soll planmäßig am 10. Oktober erscheinen.
Neben der Kernel-Version 2.6.35-22.33, die auf Kernel 2.6.35.4 basiert, enthält der Release Candidate von Ubuntu 10.10 die Desktopumgebung Gnome 2.32 sowie Multitouch-Unterstützung. Kubuntu nutzt jetzt als Desktop KDE 4.5.1, nachdem in der Beta noch 4.5.0 zum Einsatz kam. Xubuntu verwendet Xfce 4.6.2.
Neu hinzugekommen ist die kürzlich vorgestellte Ubuntu-Font. Die Entwickler denken darüber nach, sie zur Standardschriftart zu machen. Sie fordern Nutzer auf, die Schrift auszuprobieren und mitzuteilen, was sie davon halten.
Die E-Mail- und Kalenderanwendung Evolution wurde auf Version 2.30 aktualisiert. Sie soll deutlich schneller arbeiten als der Vorgänger. Shotwell hat F-Spot als Standard-Fotoverwaltung abgelöst. Der Mikroblogging-Client Gwibber wurde auf den neuesten Stand gebracht, um auf Änderungen an Twitters Authentifizierungssystem zu reagieren und die Leistung zu steigern. Der Cloud-Dienst Ubuntu One kommt mit neuem Anmeldeprozess und optimierter Synchronisation.
Die Optik und Handhabung des Ubuntu Software Center haben die Entwickler ebenfalls überarbeitet. Es listet jetzt neue und empfohlene Programmpakete gesondert auf, ebenso wie kostenpflichtige Anwendungen. Auch die Ansicht der Beschreibungstexte und der Zugriff auf den Installationsverlauf wurde verbessert.
Die Netbook-Edition von Ubuntu nutzt das neue Unity-Interface, das eine einzige Menüleiste für alle Applikationen liefert. Cloud-Init, mit dem Ubuntu als Cloud-Server eingerichtet werden kann, beinhaltet seit der Alpha 2 zusätzliche Funktionen wie Unterstützung für das Dateisystem Ext4. Ab der Beta ist es möglich, Cloud-Images zu Testzwecken auch außerhalb einer instanzierten Amazon-EC2– oder Ubuntu-Enterprise-Cloud-Umgebung (UEC) laufen zu lassen.
Mithilfe der Alternate- und Server-CDs können Nutzer während der Installation jetzt Partitionen mit Btrfs formatieren. Dazu muss das Verzeichnis /boot aber in einer nicht mit Btrfs formatierten Partition liegen.
Da es sich um eine Vorabversion handelt, gibt es noch einige bekannte Probleme, die in den Release Notes erläutert werden. Daher sollten Anwender den Release Candidate nur zu Testzwecken einsetzen. Der letzte Stable-Release, Ubuntu 10.04, ist seit Ende April verfügbar.
Die RC-Versionen von Ubuntu, Ubuntu Studio, Edubuntu, Kubuntu, Mythbuntu und Xubuntu stehen ab sofort zum kostenlosen Download bereit. Von Ubuntu gibt es drei Varianten: Neben der von CD ausführbaren Desktop-Version für Intel-x86- und AMD-64-Systeme liefern die Entwickler auch ein „Alternate“-Image mit Textmodus-Installer (x86 und x64) sowie eine Server-Variante (x86, x64), die auf eine grafische Benutzeroberfläche verzichtet. Außerdem stellt Canonical Images von Ubuntu Server für UEC und EC2 bereit.
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