In den Firmen der Informationstechnologie und der Telekommunikation wird sowohl in technischen als auch in kaufmännischen Berufen ausgebildet. Neben den technischen Ausbildungsberufen wie IT-Systemelektroniker/in, IT-Systemkauffrau/mann, Fachinformatiker/in Systemintegration, Fachinformatiker/in Anwendungsentwicklung und Informatikkauffrau/mann bieten sich auch Chancen für Interessenten an einer Ausbildung als Büro- und Industriekauffrau/mann oder als Fachkraft für Lagerlogistik.
Bei allen befragten Firmen sind übrigens die Aussichten auf eine anschließende Festanstellung gut: Sie liegt nach eigenen Angaben der Unternehmen in der Regel weit über 75 Prozent. In Ausnahmefällen werden sogar alle Auszubildenden, die ihre Prüfung bestehen, anschließend auch übernommen.
Genug Azubis bei Epson, Lexmark und 1&1
Epson sucht Auszubildende zum IT-Systemkaufmann/-frau und Bürokaufmann/-frau aus den Regionen Meerbusch, Düsseldorf, Krefeld und Neuss. Die Anwerbung Interessierter für den Jahrgang 2011 hat gerade begonnen. Epson verfügt über ein Kontingent freier Ausbildungsplätze, legt sich jedoch auf keine Anzahl fest, da man gerne „flexibel auf die Anforderungen des Marktes“ reagieren möchte.
„Wir konnten unsere offenen Ausbildungsplätze stets besetzen, weil wir seit vielen Jahren in die Berufsausbildung junger Kollegen investieren. So wurden wir 2008 und 2009 von der IHK als einer der besten Ausbildungsbetriebe der Region prämiert. Auch im Jahre 2011 werden wir dieses Engagement weiter führen, weil eine gute Ausbildung eine Investition in die Zukunft junger Menschen, unseres Unternehmens und des regionalen Umfeldes ist“, sagt Oliver Leick, Direktor Business Administration.
Lexmark sucht pro Jahr zwei bis vier Auszubildende im Umfeld der Firmenzentrale im Kreis Offenbach, in Frankfurt am Main sowie Darmstadt und Umgebung. Neben kaufmännischen und ausgewählten IT-Berufe bildet das Unternehmen zusammen mit den Fachhochschulen in Darmstadt und Mannheim im Bereich „Kooperative Studiengänge“ aus. Auch bei Lexmark hat man bisher immer genug interessierte Auszubildende gefunden.
Auszubildende sucht 1&1 hauptsächlich in den Regionen und Städten, in denen das Unternehmen seine Ausbildungsstandorte hat – also Montabaur, Karlsruhe, Zweibrücken und München. 2010 wurden 31 Azubis gesucht und auch gefunden. Dazu gehören Kaufleute für Dialogmarketing, Bürokaufleute, IT-Systemkaufleute und Fachinformatiker für Systemintegration und Anwendungsentwicklung ebenso wie Mediengestalter.
Azubi-Suche bei Softwarefirmen schwieriger
In Berlin bilden etwa die Ferrari Electronic AG oder O&O Software aus. Auch bei diesen vergleichsweise kleinen Softwarefirmen gibt es sowohl technische als auch nichttechnsiche Ausbildungsplätze. Bei Ferrari Electronic wurde für die Ausbildungsplätze als IT-Systemkaufmann und Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung mindestens Abitur verlangt. Auch in Berlin war die es dieses Jahr schwieriger, geeignete Bewerber zu finden – womöglich, wie man bei Ferarri Electronic mutmaßt, wegen der kommenden geburtenschwächeren Jahrgänge. Das ließe sich eventuell durch größere Begeisterung junger Frauen für technische Berufe wettmachen, aber von ihnen, so O&O Software, erhalte man leider nur selten Bewerbungen.
Anderes Bundesland, ähnliche Probleme: In Dortmund, bei der E-Spirit AG, einem Anbieter von Content-Management-Systemen, sind Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung gesucht. „Wir beobachten, dass es zunehmend schwieriger wird, ausreichend qualifizierte Azubis zu finden. Im vergangenen Jahr konnten wir einen Ausbildungsplatz pünktlich zu Beginn des Ausbildungsjahres besetzen. Auch hier war die Suche schon aufwändig, aber in diesem Jahr haben wir erst nach langer Suche zum 1. Oktober einen neuen Auszubildenden einstellen können, also zwei Monate später als zum regulären Beginn des Ausbildungsjahrs. Die Anzahl an Absolventen, die für IT-Unternehmen ausreichende Grundvoraussetzungen mitbringen, scheint weiter zurückzugehen“, so eine Sprecherin gegenüber ZDNet.
Allerdings haben die Firmen auch gewisse Ansprüche: „Als international tätiges, spezialisiertes IT-Unternehmen haben wir natürlich besondere Anforderungen an das technische Grundverständnis sowie die Sprach- und Kommunikationsfähigkeiten eines Auszubildenden. Ideal wären auch erste Erfahrungen im Bereich Java/Softwareprogrammierung. Frisch von der Schule bringen jedoch die Wenigsten solche Voraussetzungen mit, vor allem, weil im Unterricht selten mehr als die allernötigsten IT-Grundkenntnisse vermittelt werden.“
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1 Kommentar zu Lehrstellen für IT-Berufe: eine Bestandsaufnahme
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Vorraussetzungen
Man sollte die sinkende Qualität der Azuis differenzierter sehen.
Manche Betriebe erwarten von ihren Azubis, dass sie fließend Java schreiben können. Apachee, Linux und Co. Server setzten sie natürlich mit verbundenen Augen auf. Sämtliche Anforderungen die im geschäftlichen Bereich der IT anfallen, kennen die Azubis natürlich schon von…
ja von wo denn? Von dem IT-Unterricht in der Schule?
Eine Ausbildung ist mMn immernoch dazu da, junge Leute auszubilden.
Grundkenntnisse ja. Ein gewisses Computerverständnis kann und muss vorausgesetzt werden. Aber wenn man sich die Stellenanforderungen durchließt, sieht man, dass die Betriebe da mMn weit von der Realität entfernt sind.
Große Konzerne vernichten sich auch mMn. die Chance auf gute Bewerbungen dadurch, dass sie durch die Einführung von Online-Formularen dem Bewerber jede Chance nehmen sich persönlich im Anschreiben zu präsentieren.
Das man nur Einheitsbrei bekommt, wenn man nach Einheitsbrei verlangt, sollte eigentlich jedem klar sein.
Der Artikel spiegelt meiner Ansicht nach falsche Ansichten wieder. Es wird ein Bild von verblödeten Jugendlichen erzeugt, die sich mit der IT nicht auskennen und sich auch nicht dafür interessieren.
Ich denke, dass genau das Gegenteil der Fall ist.
Die jetztige Generation von Bewerben, ist doch genau die Generation die mit Computern aufgewachsen ist.
Aber nicht jeder dieser Generation kann dadurch automatisch, programmieren, administrieren oder ähnliche Tätigkeiten durchführen.
Die Betriebe sind daher mMn. selbst Schuld. Wer unrealistische Anforderungen stellt und zudem das Bewerbungsverfahren so unkreativ wie möglich gestaltet, der bekommt nunmal schlechtere Bewerbungen.