Bericht: Microsoft macht seine Abteilung für Werbung in Spielen dicht

Ihr Chef J.J. Richards verlässt das Unternehmen. Einige Massive-Mitarbeiter sollen neue Jobs in anderen Abteilungen finden. Microsoft hat 2006 schätzungsweise 200 bis 400 Millionen Dollar für Massive ausgegeben.

Microsoft schließt angeblich Massive, seine 2006 gekaufte Sparte für In-Game-Advertising. Wie Mediaweek meldet, versucht der Softwarekonzern schon seit Monaten vergeblich, das Tochterunternehmen abzustoßen.

Dem Bericht zufolge werden einige Massive-Mitarbeiter auf andere Geschäftsbereiche verteilt. J.J. Richards, General Manager von Massive, verlässt das Unternehmen.

Massive arbeitet mit Entwicklern und Herausgebern zusammen, um Werbeflächen in Computerspiele zu integrieren und zielgerichtete Anzeigen zu verkaufen. Die Anzeigen lassen sich auch noch lange nach der Veröffentlichung eines Spiels ändern, wodurch sich auch der Markt für gebrauchte Computerspiele zu einer Einnahmequelle für Herausgeber entwickeln könnte.

Einer der Kunden von Massive ist laut Mediaweek Electronic Arts (EA). Die Spieleschmiede habe zuletzt aber Aufträge von Massive abgezogen und mit dem Aufbau einer eigenen Abteilung für In-Game-Werbung begonnen. Zudem beziehe EA Werbung von IGA Worldwide. Das erste EA-Spiel mit im eigenen Haus erstellten Anzeigen war Madden NFL 11.

Zudem stehe Massive hausintern in Konkurrenz zur Xbox-Live-Plattform. Deren Werbeabteilung verkaufe die Werbeplätze für die Konsole Xbox 360. Mit neuen Versionen der Xbox-Software seien die Anzeigen immer interaktiver geworden. Auch ihre Verbreitung habe zugenommen.

Microsoft hatte Massive 2006 für eine nicht genannte Summe übernommen. Einer Schätzung des Wall Street Journal zufolge lag der Kaufpreis zwischen 200 und 400 Millionen Dollar. Im vergangenen Jahr hatte Microsoft die Werbeagentur Razorfish verkauft, die Teil der 6-Milliarden-Dollar-Akquisition von Aquantive war.

Microsoft macht Massive dicht (Bild: Massive).
Microsoft hat angeblich keinen Käufer für den 2006 übernommenen Spezialisten für In-Game-Werbung namens Massive gefunden (Bild: Massive).

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