E-Procurement (Bild: EU)
Die Europäische Kommission leitet heute eine Konsultation zur elektronischen Beschaffung ein. Sie erfolgt in Form eines Grünbuchs, in dem die interessierten Kreise aufgefordert werden, sich dazu zu äußern, wie die EU die Mitgliedstaaten dabei unterstützen kann, den Beschaffungsprozess zu beschleunigen und zu erleichtern.
Der Begriff „E-Beschaffung“ (auch: E-Procurement) bezeichnet die Nutzung elektronischer Hilfsmittel durch Behörden und andere Organisationen des öffentlichen Sektors bei der Kommunikation und der Geschäftsabwicklung im Rahmen der Beschaffung von Waren und Dienstleistungen oder der Ausschreibung öffentlicher Arbeiten. In dem Grünbuch werden Hindernisse ermittelt, die der rascheren Einführung der E-Beschaffung im Wege stehen, und die Risiken benannt, die unterschiedliche nationale Konzepte für die grenzüberschreitende Beteiligung an Online-Vergabeverfahren darstellen. Es werden Möglichkeiten zur Überwindung dieser Schwierigkeiten aufgezeigt, beispielsweise rechtliche Anreize, Normung und Interoperabilitätslösungen.
Gleichzeitig stellt die Kommission ihre neue Datenbank e-Certis vor. Dabei handelt es sich um ein internetgestütztes Instrument, das es Unternehmen und öffentlichen Auftraggebern erleichtert, die im Rahmen der Ausschreibung öffentlicher Arbeiten in der EU erforderlichen Unterlagen zusammenzustellen.
Dazu erklärte der für Binnenmarkt und Dienstleistungen zuständige EU-Kommissar Michel Barnier: „Unsere Untersuchung zeigt, dass der Einsatz von IKT bei der öffentlichen Beschaffung eine raschere und effizientere Abwicklung ermöglicht und gleichzeitig die Kosten der Beteiligung an Ausschreibungen erheblich senkt. Allerdings stehen wir erst am Anfang eines langen Weges.“
Die schrittweise Einführung der E-Beschaffung ist Teil eines Projekts im Bereich der Internetnutzung durch staatliche Stellen („E-Government“), das die Funktionsweise und die Leistungsfähigkeit der öffentlichen Verwaltung grundlegend reformieren soll. 2009 wurden EU-weit mehr als 150.000 Aufträge mit einem Volumen von schätzungsweise drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts der EU ausgeschrieben.
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