Nokia hat im dritten Quartal des Geschäftsjahrs 2010 überraschend die Erwartungen der Analysten übertroffen. Statt der prognostizierten 10 Milliarden Euro setzte der finnische Handyhersteller 10,3 Milliarden Euro um. Das entspricht einem Anstieg von fünf Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs.
Wie aus der heute veröffentlichten Bilanz (PDF) hervorgeht, lag auch der Gewinn pro Aktie mit 0,14 Euro über den erwarteten 0,10 Euro. Der operative Profit belief sich auf 403 Millionen Euro. Aufgrund der positiven Zahlen schnellte der Kurs der Nokia-Aktie zwischenzeitlich um über acht Prozent in die Höhe. Am Nachmittag lag er noch knapp fünf Prozent im Plus bei 8,11 Euro.
Insgesamt verkaufte Nokia von Juli bis September 110,4 Millionen Mobiltelefone, was einem Zuwachs von 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einem Minus von 1 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal entspricht. Mit 26,5 Millionen Smartphones setzte es 61 Prozent mehr Geräte dieser Klasse ab als im Vorjahr und 10 Prozent mehr als im Vorquartal.
Der durchschnittliche Verkaufspreis pro Einheit (ASP) stieg gegenüber dem Vorquartal um 4 Euro auf nun 65 Euro. Nokias Weltmarktanteil ging bei einem geschätzten Gesamtmarktvolumen von 364 Millionen Geräten (plus 8 Prozent zum Vorquartal) um drei Punkte auf 30 Prozent.
Der Umsatz der Gerätesparte betrug insgesamt 7,173 Milliarden Euro – vier Prozent mehr als im Vorjahr. Der operative Gewinn des Kerngeschäfts legte um 3 Prozent von 785 auf 807 Millionen Euro zu.
Der neue CEO Stephen Elop kündigte auf der Bilanzpressekonferenz an, den Konzernumbau nicht nur weiterzuführen, sondern ihn auch zu beschleunigen. Weltweit will Nokia 1800 Stellen streichen. Das entspricht drei Prozent der Belegschaft im Kerngeschäft.
Im laufenden vierten Fiskalquartal wollen die Finnen mit ihrer Gerätesparte zwischen 8,2 und 8,7 Milliarden Dollar umsetzen. Zudem hob das Unternehmen seine Prognose für den weltweiten Mobilfunkmarkt leicht an: Der Handyabsatz soll nun mehr als die bisher erwarteten 10 Prozent steigen. Sein eigener Marktanteil werde voraussichtlich leicht unter dem Vorjahreswert liegen.
Die Nokia-Tochter Navteq verbuchte im dritten Quartal 2010 bei einem Umsatz von 252 Millionen Euro (plus 52 Prozent) einen operativen Verlust von 48 Millionen Euro. Das Netzwerk-Joint-Venture Nokia Siemens Networks erzielte bei 2,943 Milliarden Euro Umsatz (plus 7 Prozent) einen Verlust von 282 Millionen Euro.
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