Ein Beispiel für dei neue Herstellergeneration und ihe Lösungen ist Coraid. CEO Kevin Brown ist überzeugt, dass etablierte Konzepte für Cloud-Provider auf Dauer viel zu teuer sind. Er setzt deshalb auf das AoE-Protokoll (ATA over Ethernet) aus der Linux-Welt. „Damit sind wir 90 Prozent billiger“, sagt er.
Coraid komprimiert mit EtherDrive SRX4200 in vier Höheneinheiten 36 Hot-Swap-Disks im 3,5-Zoll-Format (SAS, SSD, SATA). Die Kommunikation erfolgt auf der zweiten Netzwerkschicht über sechs 1- oder zwei 10-GBit/s-Ethernet-Verbindungen. Alles Übrige wird durch Logik im proprietären Rack übernommen. Die Zugriffsgeschwindigkeit ist dauerhaft größer als 1800 MBit/s. „Bei uns schreiben die Server direkt auf die Platte, als wäre sie ein lokales Laufwerk, Multipathing gibt es deshalb nicht“, erklärt Brown.
Die Mandantentrennung übernehmen softwareseitig VLANs. Weil die Shelves nur MAC-, aber keine IP-Adressen haben, sind sie, so Brown, besser gegen Attacken aus dem Web geschützt. Fällt das Rack aus, schiebt man alle Platten schlicht in ein Ersatzchassis. Das rechne sich, weil das Gesamtsystem so günstig ist. Die Festplatten sind durch RAID (alle Level möglich) gesichert. Die 2004 gegründete Firma ist bisher kaum öffentlich in Erscheinung getreten, hat aber schon 1200 Kunden.
Virtensys
Interessant ist aber auch Virtensys mit seiner I/O-Virtualisierungslösung. Der britische Newcomer ersetzt die meist nur zu 20 Prozent ausgelastete, 100 GBit/s schnelle PCI-Express-Karte im Server durch eine passive Karte. Ein Kabel führt zu seiner VIO-Appliance, wo sämtliche aktiven PCI-Funktionen zusammenlaufen. Ein VIO-Gerät enthält je nach Ausführung bis zu acht Netzwerkkarten, HBAs oder andere PCI-basierende aktive Komponenten. Bis zu 16 Server lassen sich an eine Box anschließen und teilen sich die darin vorhandenen PCI-Kapazitäten.
Über die Vio-Ausgänge werden die Verbindungen dann auf Switches weitergeführt. „Wir nutzen so Kapazität, die zwar vorhanden ist, aber bisher brach lag“, erklärt Stuart Taylor, Sales Manager EMEA und Japan. Herkömmliche Top-of-the-Rack-Switches würden so überflüssig und alle PCI-Verbindungen in einem Rack ließen sich über eine Oberfläche verwalten. Ganz billig ist der Spaß nicht – eine Box kostet etwa 30.000 Dollar. Sie passt im Format in Blade-Racks von HPs c-Class und von Fujitsu.
Amplidata
Ein drittes Beispiel aus dem Hardwarebereich ist Amplidata. Der Newcomer aus Brüssel bietet „unzerstörbares Storage“ und will RAID ersetzen. Die Technik reiche für Speichersysteme im dreistelligen Terabyte-Format nicht mehr aus. Basis des Amplistor-Systems sind erweiterbare und geografisch verteilbare Storage-Knoten. Auf diese werden die Daten (File und Block) mittels einem aus der Satellitenkommunikation entlehnten Verfahren geschrieben.
Der BitSpread-Mechanismus konvertiert jeden Datenblock in so viele kleine, weiträumig verteilte Check-Blocks, dass irreparable Pannen an den Daten praktisch ausgeschlossen sind. Dabei kann der Anwender die gewünschte Granularität definieren. Außerdem werden alle Veränderungen in Echtzeit ähnlich wie bei CDP (Continuous Data Protection) blockweise mitverfolgt (BitLog).
Häufig nachgefragte Daten landen bei Amplidata in einem 2-Level-Cache, der mit Mustererkennung arbeitet. Ausgefallene Speicherknoten sind durch neue ersetzbar, ohne dass Datenverluste auftreten. Replikation werden so überflüssig. Die Verwaltung der gesamten Ressourcen erfolgt out-of-band. Amplidata verspricht für sein AmpliStor-System eine zehntausendfach erhöhte Verfügbarkeit, Skalierbarkeit durch Hinzufügen neuer Storage-Knoten bis in den Zetabyte-Bereich und einen gedrittelten Energieverbrauch. Es existieren bereits einige Kundeninstallationen.
Diese drei Firmen sind nur einige von vielen Beispielen. Sie zeigen aber, dass die technologische Reise in neue Cloud-Welten eben erst begonnen hat.
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