Wiederaufbereitete Notebooks: Schnäppchen oder Ramsch?

Refurbished-Notebooks können von Privat- wie auch von Geschäftskunden über Online-Shops bestellt werden. Anbieter in diesem Segment sind Notebooksbilliger.de, Misco, Delwi IT-Remarketing und Tb-Computers.

Ob diese Geräte ein Schnäppchen sind, hängt von den Bedürfnissen und Ansprüchen des Käufers ab. Während technikaffine Power-User sicher keinen Bedarf an drei Jahre alten Prozessoren haben, dürfte die Leistung für mobile Office-Nutzer ausreichen. Gewisse Features sind durch Refurbished-Geräte zu unschlagbar günstigen Preisen zu haben. Aber nicht für alle Anwender sind solche Notebooks gleichermaßen geeignet. Zwei Beispiele skizzieren unterschiedliche Anforderungen.

Ein Handelsvertreter ist viel unterwegs und braucht einen robusten Laptop, der ohne Tasche auskommt, eine Auflösung von 1440 mal 900 Pixeln bietet und einen Smartcard-Reader hat. Letzteres ist für eine Geschäftsapplikation notwendig, die er nutzen muss. Er könnte sich für ein aktuelles HP EliteBook 8440p (ab 1550 Euro, 1600 mal 900 Pixel, Smartcard) entscheiden. Mit dieser Wahl wäre er technisch Up-to-Date und hätte leistungsstarke Prozessoren an Bord. Excel, Word, Outlook und die Datenbank-Applikation benötigen aber nicht unbedingt Höchstleistung. Die gebrauchte Alternative könnte ein Lenovo ThinkPad T61 von Anfang 2008 sein. Für 463 Euro (inklusive Mehrwertsteuer) hat der 14,1-Zöller die gewünschte Auflösung und den Smartcard-Leser.

Ein Kraftfahrer sucht einen stabilen und handlichen Laptop, der ihn auf LKW-Fahrten begleiten soll. Er mag Computerspiele, besonders die mit aufwändiger 3D-Grafik. Mit einem Refurbished-Notebook kann er nichts anfangen, denn aktuelle Spiele benötigen moderne Grafikkarten. Zwei oder gar drei Jahre alte Grafiklösungen haben nicht genügend Leistung beziehungsweise unterstützen nicht die Merkmale aktueller Spiele (DirectX 11). Auch Demo-Ware ist keine Lösung, denn in Business-Notebooks werden allenfalls die Workstation- Grafikkarten Nvidia Quadro oder ATI FireGL verbaut.

Beim Kauf spielt das Thema Garantie beziehungsweise Gewährleistung eine Rolle. Neue Geräte haben eine Herstellergarantie von 12 oder 24 Monaten. Bei gebrauchten Laptops gibt es nur die Gewährleistung des Händlers von 12 Monaten, allerdings nur für Privatkunden (gesetzlich vorgeschrieben). Die Herstellergarantie liegt allenfalls in Form einer Restlaufzeit vor. Bei der Stichprobe eines Dell Latitude D830 waren es noch 48 Tage. Die Gewährleistungspflicht entsteht aus dem Kaufvertrag und existiert daher für Neu- und Gebrauchtware. Wenn die vereinbarte Beschaffenheit nicht stimmt (beispielsweise Deckel völlig zerkratzt, obwohl Top-Zustand angegeben), kann der Kunde über die Gewährleistung reklamieren (Sachmangel). Bei einem Online-Kauf kommt die Möglichkeit hinzu, den Kauf innerhalb von 14 Tagen zu widerrufen.

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