Briten entwickeln medizinischen Nacktscanner

Er vermisst den Patienten auf sein Körpervolumen. So können Ärzte Fettleibigkeit früher erkennen und objektiver messen - und damit das Risiko von Herzinfarkten oder Diabetes. 16 Sensoren und 32 Kameras kommen darin zum Einsatz.

Nach 10 Jahren Entwicklung hat das britische Unternehmen Select Research einen Körperscanner vorgestellt, der diesen Namen tatsächlich verdient: 16 Sensoren und 32 Kameras durchleuchten einen Patienten in seiner Unterwäsche. Die Sensoren sind jedoch nicht auf der Suche nach Schusswaffen, sondern sollen aufzeigen, wo medizinische Problemzonen sitzen.

Bauchspeck, Hüftröllchen oder Doppelkinn – nichts bleibt dem BVI-Scanner verborgen. BVI steht für Body-Volumen-Index. Er soll sich als alternative Messmethode neben dem Body-Mass-Index etablieren. Da sich Adipositas zur Volkskrankheit entwickle, könne das Gerät dabei helfen, Ärzte früher als bisher Risiken für Herzinfarkt, Diabetes oder andere Krankheiten zu erkennen, argumentieren die Entwickler.

Steigt ein Patient in das Gerät, werden innerhalb von sechs Sekunden über 200 lineare Daten erfasst und an einen Server weitergeleitet. Das Gerät verwendet dazu normales Licht. Auf dem Server werden die Messdaten gesammelt, ausgewertet und zu einem 3D-Modell zusammengesetzt. Zertifizierte Ärzte werten diese Daten aus und erkennen, ob – und wo – ein Patient zu viel auf den Rippen hat.

Gemessen wird das Volumen und nicht das Gewicht: Argumente wie schwerer Knochenbau oder schwere Muskeln ziehen nicht mehr. Aber das neue System hat auch noch weitere Vorteile. „Viele Menschen sind sich klar darüber, dass zusätzliches Gewicht auch ein größeres Gesundheitsrisiko darstellt“, so Richard Barnes von Select Research. „BVI ermöglicht es nun auch den abdominalen Bereich zu messen, was mit BMI schlicht nicht möglich ist.“

Gegenüber der Daily Mail sagte Barnes außerdem: „BMI wurde noch nie als Maß für individuelle Fettleibigkeit verwendet, und wir glauben, dass nach knapp 200 Jahren jeder Patient ein Recht darauf hat, in einer Art und Weise gemessen zu werden, die die Besonderheiten des eigenen Körpers und der eigenen Lebensumstände einbezieht.“

Das System wurde zusammen mit der Aston University in Birmingham, dem Heartlands NHS Hospital, und der Mayo-Klinik mit Hilfe von über 2000 Testpersonen entwickelt. Mit den Daten aus den Testmessungen hat man die Normen für die einzelnen Körperteile anhand von Alter, Geschlecht, Fitness und Körperbau festgelegt.

Der BVI-Scanner misst das Körpervolumen (Bild: Select Research).
Der BVI-Scanner misst das Körpervolumen (Bild: Select Research).

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4 Kommentare zu Briten entwickeln medizinischen Nacktscanner

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  • Am 2. November 2010 um 21:51 von Paul

    Wer sich diese Überschrift ausgedacht hat…
    … hat wohl früher bei der BILD-Zeitung gearbeitet. Reißerisch und unseriös.

    • Am 3. November 2010 um 8:31 von Florian Kalenda, ZDNet

      AW: Wer sich diese Überschrift ausgedacht hat…
      Da wüsste ich doch gerne mal, wie Sie zu dieser Behauptung kommen. Mir erscheint die Überschrift sachlich und treffend.

      Viele Grüße,
      Florian Kalenda
      Redaktion ZDNet

      • Am 3. November 2010 um 14:54 von Roy

        AW: AW: Wer sich diese Überschrift ausgedacht hat…
        Sorry aber die Überschrift hat nichts mit dem Gerät zu tun.
        Es ist ein Körperscanner der die Körperoberfläche scannt und darstellt.

        Die Überschrift ist daher schon leicht verfremdend. Scheinbar soll man hierbei durch Zweideutigkeiten eher auf einen Artikel aufmerksam gemacht werden. Geht halt leider in Richtung Bild Niveau…

        Anm. d. Red.: Es ist ein Nacktscanner, der Menschen nackt zeigt. Welche Zweideutigkeiten sehen Sie da?

        • Am 3. November 2010 um 15:53 von Willy

          AW: AW: AW: Wer sich diese Überschrift ausgedacht hat…
          Hallo,

          ich schliesse mich den Vorpostern an.
          Dieses Gerät scannt 3D-Oberflächen, hier Körper. Die Bezeichnung „Körperoberflächen-Scanner“, ev. noch mit dem Zusatz „medizinisch“, würde es sachlicher treffen.

          Da Sie aber für den mainstream schreiben (und selbst dazu gehören), sollten Sie ruhig auf Bild-Ebene bleiben.

          Es könnte sonst die Masse nicht mehr ansprechen und sich damit im Umsatzrückgang bemerkbar machen.
          ;-))
          :-))
          LG, Willy

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