Wenn man ein Wechselmedium wie eine DVD oder eine SD-Speicherkarte einlegt, erscheint ein Symbol auf dem Desktop, das man nur anklicken muss. Die Windows-Partition auf der Festplatte bleibt aber zunächst verborgen.
Eine relativ einfache Methode, auf alle vorhandenen Dateien zuzugreifen, bietet der Dateimanager Nautilus, das Pendant zum Windows-Explorer oder dem Finder in Mac OS. Er lässt sich mit Orte öffnen, siehe Bild 2. Als Ort wählt man dazu Rechner. Es öffnet sich ein Fenster ähnlich wie in Bild 3. Die Partitionen auf der Festplatte, die ein Dateisystem enthalten, sind mit einem Festplattensymbol gekennzeichnet. Man findet dort auch CD-Laufwerke und USB-Sticks.
Vorsicht ist bei Partitionen mit Bezeichnungen wie "System Reserved" oder "OEM Partition" geboten. Die Partition "System Reserved" in Bild 3 ist die Partition des Windows-Boot-Managers. Wer unbedacht etwas verändert, riskiert, dass Windows nicht mehr bootet. Einen Blick auf solche Partitionen zu werfen, schadet jedoch nicht.
Wenn man auf die Ikone "128 GB Festplatte: 65 GB Dateisystem" klickt, öffnet sich die NTFS-Partition von Windows, wie Bild 4 zeigt. Wer viele Partitionen hat, muss möglicherweise ein wenig probieren, bis er die richtige Partition "erwischt" hat.
Nautilus hängt diese Partition automatisch in ein Verzeichnis unterhalb von /media ein. Um das genaue Verzeichnis zu sehen, wählt man im Nautilus-Menü Gehe zu – Ort… oder drückt den Tastenkurzbefehl <Strg-L>. Die Partition bleibt unter diesem Namen erreichbar bis sie ausgehängt oder der Rechner neu gestartet wird.
Wer unbeabsichtigt eine Partition wie "System Reserved" geöffnet hat, sollte sie wieder aushängen, damit nicht versehentlich etwas geändert wird. Dazu klickt man auf das Auswurfsymbol in der linken Leiste, siehe Bild 5.
Das Auswurfsymbol sollte auch immer dann genutzt werden, wenn man ein beschreibbares Medium, etwa eine SD-Karte oder einen USB-Stick entfernen möchte. Linux mountet alle Medien mit aktiviertem Schreibcache, was die Geschwindigkeit erhöht. Wer das Medium einfach entfernt, riskiert Datenverlust.
Windows-Partition dauerhaft zur Verfügung stellen
Wer häufig auf Dateien seiner Windows-Partition zugreifen möchte, sollte sein System so einrichten, dass die NTFS-Partition gleich beim Hochfahren gemountet wird. Das folgende Verfahren ist schon etwas komplizierter und einige Tage Erfahrung mit Ubuntu kann dabei nicht schaden. Wer aber strikt nach dieser Anleitung vorgeht, sollte sich zurechtfinden.
Zunächst benötigt man einen Einhängepunkt. Standardmäßig verwendet man für statische Einhängepunkte ein Verzeichnis unterhalb von /mnt, beispielsweise /mnt/drive-c. Grundsätzlich ist der Name jedoch frei wählbar.
Wer versucht, das Verzeichnis /mnt/drive-c mit Nautilus anzulegen, wird feststellen, dass das nicht geht. Das liegt daran, dass dazu nur der Superuser root berechtigt ist. Da Nautilus aber unter dem Kontext des Benutzers läuft, wird diese Aktion verweigert. Leider gibt es unter Ubuntu keine Möglichkeit, ein Programm einfach als root oder Administrator auszuführen, wie es Windows und Mac OS erlauben.
Daher muss die Kommandozeile herhalten, siehe Bild 6. Das benötigte Verzeichnis wird mit dem Befehl sudo mkdir /mnt/drive-c angelegt. Um nachzusehen, ob das Verzeichnis /mnt/drive-c angelegt wurde, verwendet man den Befehl ls -laF /mnt oder überprüft es mit dem Dateimanager Nautilus, indem man <Strg-L> drückt und /mnt in das Feld Ort eingibt.
Im zweiten und letzten Schritt ist eine Zeile in die Datei /etc/fstab hinzuzufügen. Dazu muss man den Namen der NTFS-Partition kennen. Der Name lässt sich am besten mit der Laufwerksverwaltung herausfinden. Das Beispiel in Bild 7 zeigt, dass der Name /dev/sda2 lautet.
Die Zeile, die man in /etc/fstab hinzufügen muss, lautet daher /dev/sda2 /mnt/drive-c ntfs defaults 0 0. Auch das Eintragen dieser Zeile ist komplizierter als man annehmen möchte. Es bietet sich an, das mit Texteditor gedit zu erledigen, der unter Anwendungen – Zubehör – Texteditor erreichbar ist. Wer das probiert, wird erneut feststellen, dass die Root-Rechte fehlen, um die Datei zu ändern.
Man startet daher den Editor aus der Kommandozeile (Terminal) mit dem Befehl sudo gedit /etc/fstab. Windows-Nutzer dürften mit gedit schnell zurecht kommen. Das Programm ist Notepad sehr ähnlich, hat aber viel mehr Features. Die zusätzliche Zeile in der Datei /etc/fstab zeigt Bild 8.
Bildergalerie
- Ubuntu 10.10: So klappt der Umstieg von Windows
- Grundlagen über Linux, die man wissen sollte
- Keine Angst vor der Kommandozeile
- So findet man die Dateien seiner Windows-Partition unter Ubuntu
- ISO-Images in das Dateisystem einbinden
- Images von CDs, DVDs und bootfähigen USB-Sticks erstellen
- Zusammenarbeit im LAN: Netzlaufwerke verbinden
- Nicht so einfach wie unter Windows und Mac OS: Software installieren
- Warum bei Ubuntu keine Sicherheitssoftware installiert wird
- Fazit
Neueste Kommentare
10 Kommentare zu Ubuntu 10.10: So klappt der Umstieg von Windows
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Schöner Artikel, aber:
Also, mir gefällt der Artikel. Er ist gut geschrieben und enthält Tips und Tricks, die nützliche sind. Leider wird hier immer wieder Terminal-Befehle angeführt. Mit jedem einzelnen Befehl, den sie posten, erzeugen und verstärken sie bestehende Vorurteile gegenüber Linux. Sobald ein Windows-User einen Terminal-Befehl sieht, gehen die Schotten runter, und das Urteil lautet: Das kenn ich nicht, das kann ich nicht, das will ich nicht. Das ist leider so. Mir fällt eigentlich nichts ein, was Sie beschreiben, was man nicht auch per GUI in Linux durchführen kann. Deshalb sollten bei Tipps zum Umstieg das Terminal außen vor lassen.
Eine Korrektur: Die Installation von Software ist einfacher unter Linux. Es gibt kein Software-Centre für Windows oder MAC und damit fährt man deutlich einfacher. Die Installation von externen .deb-Paketen ist identisch mit der Software-Installation unter Windows (Runterladen, doppelklicken).
Die Installation von Fremdpaketen mittels Alien oder gar die Kompilation von Software ist etwas für absolute Geeks. A propos Alien. Es gibt ein GUI für Alien, stammt von Google, und heißt package-converter.
http://code.google.com/p/foxoman/wiki/PackageConverter
Damit ist das Konvertieren von Paketen kinderleicht.
Was mir sehr gut gefallen hat, war die Erläuterung des Dateisystems und die Erklärung wie man Laufwerke als Bookmarks in Nautilus einbindet. Das ist nämlich auch keine Wissenschaft.
Vielen Dank für die Artikel über Linux und insbesondere Ubuntu. Mir liegt sehr an einer größeren Verbreitung, damit das Software-Angebot und Treiber-Angebot unter Linux besser wird.
AW: Schöner Artikel, aber:
kikl hat recht, die Kommandozeile braucht man heutzutage nicht häufiger als unter Windows den Befehl Ausführen.
Ich bin seit 10 Jahren bei Linux, habe die oft mühsamen Anfänge mitgemacht.
Dagegen heute: eine Schau mit welch traumwandlerischen Sicherheit die modernen Linuxe Ubuntu, LinuxMint usw. die Hardware erkennen und automatisch einbinden.
In meinem Umfeld habe ich schon viele Linuxe installiert mit dem Ergebnis, daß besonders ältere Menschen besser drauf zurecht kommen als das ständig bevormundende Windows.
Ein rudimetäres XP habe ich nur noch einer Festplatte, die bei seltenem Bedarf eingeschoben wird, eigentlich nur noch für eine einzige Anwendung, weil die Linux-Variante noch nicht ganz fertig ist.
AW: AW: Schöner Artikel, aber: Hardware-Erkennung ist mangelhaft…
Meine Versuche mit Linux enden mit der unzureichnenden Erkennung von Hardware und der dann erforderlichen Installation per Hand für die passenden Treiber.
2 Monitore – kann Linux nicht erkennen, Script installieren – Nein danke!
Hardware-Raid erkennen – kann Linux nicht…
DVD-Brenner älterer Bauart erkennen – kann Linux nicht…
Audiokarte von Creative erkennen – kann Linux nicht…
Einstellungen, die vorgenommen werden, sind nach dem nächsten Booten im alten Stand…
Es bleibt noch viel zu tun, damit Linux eine brauchbare Alternative zum MS Müll-System wird…
AW: AW: AW: Schöner Artikel, aber: Hardware-Erkennung ist mangelhaft…
2 Monitore – kann Linux nicht erkennen, Script installieren – Nein danke!
Tja, komischerweise geht das mit meinen Systemen problemlos. Allerdings habe ich dazu die proprietären Treiber von Nvidia und ATI jeweils installiert. Vielleicht versuchen sie es mal damit, denn die Treiber sind dafür zuständig.
Hardware-Raid erkennen – kann Linux nicht…
Was hat das mit dem Betriebssystem zu tun? Sobald man im Betriebssystem irgendetwas bezüglich des RAID einstellen muss, ist es KEIN Hardware-RAID mehr. Bei einem ?richtigen? RAID wird dem System vom Controller EINE Festplatte angezeigt (oft SCSI)..
DVD-Brenner älterer Bauart erkennen – kann Linux nicht…
Ich habe eine 5 Jahre alten DVD-Brenner in meinem Rechner. wurde automatisch erkannt. Ich habe noch nie Probleme mit DVD-Brennern gehabt und schon Dutzende LInuxe installiert.
Audiokarte von Creative erkennen – kann Linux nicht…
Nun, meine externe USB-Creative Soundblaster wird automatisch erkannt. Mit internen Soundkarten gab es auch noch nie Probleme. Seltsam…
Also, Ihr Bericht mutet so seltsam an, dass ich bereit bin zu Wetten, 100?! Das, was sie schreiben, stimmt nicht!
linux
Zitat: „Kikl…Also, Ihr Bericht mutet so seltsam an, dass ich bereit bin zu Wetten, 100?! Das, was sie schreiben, stimmt nicht!“
Die Wette wirst du gewiss verlieren. p.s. Durch solche Rangelei wird Linux auch nicht besser gemacht. Habe Ubuntu 10.9 mal ausprobiert. war optisch ganz gut. 10.10 fand ich dann wieder schlechter. Letztendlich nutze ich es nicht mehr. Die Awendungen laufen besser bei windows. Wenn windows 8 das Betriebssystem in die Wolke legt springen vielleicht Win-nutzer ab. Das ist dann die linux-chance. Aber da muss Linux dann noch viel verbessern.
Marktanteil linux in BRD 1,4%, in Europa 0,9% letztes Jahr. Also da muss noch viel gemacht werden -(technisch)- nicht Werbung.
AW: linux
@neu
„Habe Ubuntu 10.9 mal ausprobiert. war optisch ganz gut. 10.10 fand ich dann wieder schlechter.“
Es gibt kein Ubuntu 10.9
AW: linux
Zitat: „Kikl…Also, Ihr Bericht mutet so seltsam an, dass ich bereit bin zu Wetten, 100?! Das, was sie schreiben, stimmt nicht!“
„Die Wette wirst du gewiss verlieren. p.s. Durch solche Rangelei wird Linux auch nicht besser gemacht.“
Die Wette habe ich schon gewonnen, denn meine USB Sound blaster von Creative läuft hier problemlos unter Linux und das seit Jahren.
„Habe Ubuntu 10.9 mal ausprobiert. war optisch ganz gut. 10.10 fand ich dann wieder schlechter. Letztendlich nutze ich es nicht mehr.“
Ubuntu 10.09 hat es nie gegeben. die Vorgängerversion von 10.10 war 10.04. 10 steht für das Erscheinungsjahr (2010). 04 steht für den Monat (April). Es kommt alle 6 Monate eine neue Version heraus. Ich bezweifle, dass sie Ubuntu jemals getestet haben.
„Die Awendungen laufen besser bei windows.“
Das kommt auf die Anwendung an. Eine native Windows-Anwendung mittels Wine oder Virtualisierung unter Linux läuft wahrscheinlich unter Windows besser – auch das stimmt nicht immer. Aber native Linux-Anwendungen starten in der Regel schneller und laufen stabiler als Windows-Pendants.
„Wenn windows 8 das Betriebssystem in die Wolke legt springen vielleicht Win-nutzer ab. Das ist dann die linux-chance. Aber da muss Linux dann noch viel verbessern.
Marktanteil linux in BRD 1,4%, in Europa 0,9% letztes Jahr. Also da muss noch viel gemacht werden -(technisch)- nicht Werbung.“
Cloud-Computing wird lediglich eine Option unter Windows 8 sein. Mit Chrome OS werden Linux-Nutzer das nutzen können, lange bevor MS mit Windows 8 auf den Markt kommt. Aber Microsoft ist nicht so blöd, dass es damit konservative Kunden vergraulen wird.
Es ist ein Fehler vom Marktanteil auf die Qualität des Produktes zu schließen. In Punkto Stabilität, Sicherheit, Geschwindigkeit und Bedienungsfreundlichkeit gibt es Verbesserungsmöglichkeiten, aber besser als Windows 7 ist Ubuntu allemal. Probieren Sie es einfach einmal aus:
http://www.ubuntu.com/desktop/get-ubuntu/download
AW: AW: AW: AW: Schöner Artikel, aber: Hardware-Erkennung ist mangelhaft…
„Das, was sie schreiben, stimmt nicht!“
Hm, ne recht gewagt Aussage.
Bei mir auf dem Laptop habe ich auch Probleme mit zwei Bildschirmen, „die mal gehen und mal nicht gehen“. Wenn ich im laufenden Betrieb aus-und wieder einstöpsel, kann ich sie ganz normal verwenden – ist aber wohl nicht jedermanns Sache. Ansonsten gibt es über Ubuntu (Linux) wirklich nichts zu meckern…
AW: AW: AW: AW: AW: Schöner Artikel, aber: Hardware-Erkennung ist mangelhaft…
Freut mich, dass Linux bei den Schreibern der Antwort läuft… Aber um die Probleme, welche ich genannt habe, in der Häufigkeit ihres Auftretens bei Linux-Umsteigern zu erfassen, schaut bitte mal in die Foren bei Linux. Massenhaft Einträge von usern die mit ähnlichen Problemen kämpfen und keine Lösung für ihr Problem finden.
Warum will ich als MS Müll-System Benutzer das OS wechseln? Weil ich nach jahrelangem Rummachen mit diesem OS weiß, dass bei MS die Fehler bereits zur Software gehören und keiner von MS gewillt ist, dies entscheidend zu verbessern. Wenn diese Verbesserung ausgeführt würde, fehlen der MS Marketingabteilung die Argumente für die Lobhudelei auf die angeblich so viel bessere NEUE Version! Egal ob diese Windoof 7 oder in 3 Jahren anders heißt. Solange 200 Millionen Lizenzen von altem Müll in neuer Verpackung einen Käufer finden, wird sich nichts ändern!
Das kann die große Chance für Linux sein, nur es muß besser = kundenfreudlicher = sicherer sein! Und dies ist es nach meinen mehrfachen Versuchen des Umstiegs auf 2 verschiedene Version von Linux bis heute nicht!
AW: Ubuntu 10.10: So klappt der Umstieg von Windows
Hm, kann dem Threadstarter hier nur zustimmen. Habe letztens mit einer neuen Festplatte mal den Komplettumstieg gewagt, da ich im Gegensatz zu früher jetzt fast nur noch in der Cloud arbeite und nicht mehr sehr viel proprietäre Software brauche. Mit Ubuntu 10.10 – sieht nett aus und ich komme auch mit Unity klar, da ich keinen Vergleich zu Gnome habe.
Mußte mir dann den ATI-Treiber für die Grafik installieren da der Ubuntu-eigene das System unglaublich heißlaufen läßt und die Lüfter schon beim reinen Surfen auf Vollast sind. Seitdem stürzt Ubuntu ständig im laufenden Betrieb ab, unreproduzierbar und bei den verschiedensten anwendungen. Trotz Nachinstallation von codecs geht auch die mp3-Wiedergabe nicht, Banshee hängt eigentlich nur und ist als Player nicht zu gebrauchen, der Versuch amarok zu installieren brachte wieder das System zum Absturz etc etc .
Fazit: ich probiere jetzt noch Mint 12 Lisa, wenn das ähnliche Resultate zeigt geht’s wieder zurück zu Windoof7, sorry.