Oracle-CEO sagt Montag im TomorrowNow-Prozess aus

Larry Ellison sollte bereits heute in den Zeugenstand treten. Er pocht weiterhin darauf, dass das Gericht den neuen HP-CEO Léo Apotheker vorlädt. Im Prozess stehen längst nicht mehr Urheberrechtsverletzungen von TomorrowNow und SAP im Mittelpunkt.

Oracle-CEO Larry Ellison wird im Rechtsstreit mit SAP nun erst am Montag seine Aussage machen. Ursprünglich sollte er bereits heute am Freitag befragt werden.

Ellison hatte vergangene Woche den neuen HP-CEO Léo Apotheker zu einer Zeugenaussage aufgefordert. Zudem kündigte er Beweise für Apothekers Verstrickung in den Fall an. Apotheker hatte 19 Jahre bei SAP gearbeitet, bis er im September zum CEO von HP ernannt wurde.

Ex-Oracle-Präsident Charles Philips gab am gestrigen Prozesstag zu Protokoll, sein Unternehmen hätte von SAP für die strittige Software mindestens 5 Millionen Dollar an Lizenzgebühren verlangt. „Wir konkurrieren auf’s Schärfste, aber wir klauen nicht die Software des anderen“, wird Philips von Bloomberg zitiert.

Im Verfahren geht es derzeit weniger um Urheberrechtsverletzungen als um Wortklaubereien: Oracle zufolge stehen ihm „Milliarden“ an Schadenersatz zu, SAP spricht von „etlichen Millionen“. Oracle hat versucht, Léo Apotheker mittels Vorladung zu einer Aussage zu zwingen, und wirft HP vor, Apotheker außer Landes festzuhalten, sodass ihm diese nicht zugestellt werden kann.

HP argumentiert indes, Oracle liege nur daran, Apotheker zu drangsalieren. Vor seiner Benennung zum HP-CEO sei er als Zeuge nicht einmal im Gespräch gewesen.

Oracle-CEO Ellison könnte tatsächlich Gefallen daran haben, HP dafür lächerlich zu machen, dass es Léo Apotheker als neuen CEO angeheuert hat. Er zögerte keinen Moment, Mark Hurd, den früheren Chief Executive von HP, einzustellen – und machte sich öffentlich darüber lustig, dass HPs Verwaltungsrat Hurd zum Rücktritt gezwungen hatte.

Themenseiten: Business, Gerichtsurteil, Oracle, SAP, Tomorrow Now, Urheberrecht

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