Novartis will Gesundheitsüberwachungschip auf den Markt bringen

Binnen 18 Monaten soll er den Zulassungsbehörden vorliegen. Der schwach funkende Chip wird in Pillenform geschluckt und durch Magensäfte aktiviert. Er soll die korrekte Medikamenteneinnahme prüfen und Daten wie Puls oder Temperatur messen.

Überwachungschip in der Pille (Bild: Proteus Biomedical)
Überwachungschip in der Pille (Bild: Proteus Biomedical)

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis will in Pillenform verschluckbare Chips auf den Markt bringen, die von Magensäften aktiviert werden. Binnen 18 Monaten werde man den europäischen Zulassungsstellen für Arzneimittel ein fertiges Produkt vorlegen können, teilt das Unternehmen jetzt mit.

Die „Smart Pill“ genannte Technik stammt eigentlich von Proteus Biomedical aus Kalifornien, Novartis hat aber in diesem Jahr 24 Millionen Dollar in die Weiterentwicklung gesteckt.

Der Entwicklungschef von Novartis, Trevor Mundel, sagte diese Woche auf dem Reuters Health Summit in New York: „Allen Regulierern gefällt das Konzept, sie sind sehr ermutigend. Sie möchten aber noch wissen, wie wir die Datenschutzprobleme lösen.“

Der Sensor aus Silizium und Metall sendet schwache Funksignale an ein Pflaster auf der Haut des Patienten. Dieses übermittelt die Informationen drahtlos an ein Smartphone.

Da das Produkt von Proteus Biomedical schon zugelassen ist, könnte Novartis möglicherweise auf klinische Tests verzichten und nur die Bioäquivalenz zum Vorgänger nachweisen – dass also der Effekt dem des Proteus-Chips entspricht.

Die Technik sollte ursprünglich kontrollieren helfen, ob Patienten ihre Medikamente rechtzeitig in den korrekten Dosen nehmen. Mittlerweile denken die Forscher aber an erweiterte Datensammelmöglichkeiten, etwa Puls und Körpertemperatur.

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