Euro Content mit Sitz in Frankfurt ist in Italien zu einer Strafe von 960.000 Euro verurteilt worden. Das Unternehmen steckt offenbar hinter der italienischen Abofallen-Site easy-download.info. Zusätzlich zur Geldstrafe muss es das Gerichtsurteil auf der Site sowie auf der Registrierungsseite für Neukunden veröffentlichen. Angeblich bestehen auch Verbindungen zu einer deutschen Download-Site der Premium Content GmbH.
Darüber hinaus muss Euro Content seine dubiosen Praktiken einstellen. Die Firma gaukelt Anwendern vor, kostenlos Software herunterladen zu können. Wer das Angebot nutzt, schließt unwissentlich ein Abo für 24 Monate zu einem Preis von 192 Euro ab. Eine Vorauszahlung über 96 Euro für das erste Jahr wird sofort fällig.
Nach Angaben der italienischen Wettbewerbsbehörde Autorità Garante Della Concorrenza e Del Mercato (AGCM) wurden die „Abonnenten“ erst nach Ablauf der Kündigungsfrist per E-Mail über den abgeschlossenen Vertrag inforrmiert. Zahlungsunwilligen entgegneten die Betreiber, dass die Widerspruchsfrist von zehn Tagen abgelaufen sei – und drohten mit rechtlichen Schritten sowie einer Meldung bei einer angeblichen „Agenzie di credito“.
Bei der AGCM sind rund 5000 Meldungen über die Site eingegangen, was Rückschlüsse auf die Dimensionen des Falls zulässt. Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz hatte im Juli vor einer ähnlichen Download-Site in Deutschland gewarnt. Besucher von my-downloads.de wurden damals unberechtigt zu einer Zahlung von 96 Euro aufgefordert – ein Betrag, der genau mit den im italienischen Fall geforderten Gebühren übereinstimmt.
Offenbar kein Zufall: Betreiber der deutschen Site ist die Firma Premium Content GmbH mit Geschäftsführer Villiam Adamca. Dieser tritt auch als Geschäftsführer der Firma Euro Content auf.
Mittlerweile ist auf den ersten Blick erkennbar, dass es sich bei easy-download.info um ein kostenpflichtiges Angebot handelt (Screenshot: ZDNet).
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2 Kommentare zu Frankfurter Abofallen-Firma in Italien zu 960.000 Euro Strafe verurteilt
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Schnelle Reaktion…?
Es ist schon verwunderlich, wie „schnell“ man auf das „Geschäfts“-verhalten dieser Firma/Firmen aufmerksam wird, und ihnen versucht den Gar aus zu machen.
Es ist nun schon eine ganze Weile her, dass auch ZDNet von solchen Abzocken berichtet hatte – aber geschehen ist deswegen nichts. Auch in den Massenmedien (Sendungen wie Stern-TV, Panorama &Co) hatten über solche Seiten berichtet.
Nun endlich hat man es in Italien geschafft diesen Machenschaften Steine in den Weg zu werfen. Und das obwohl (oder gerade weil?) man den italienischen Behörden und auch Anwälten doch immer wieder vorwirft, sie seien in der Hand von Korruption und Mafia.
Unsere „Mafia“, entschuldigung… unser „Staat“ schaut einfach nur zu und bringt stattdessen Themen an die Oberfläche, die weit weniger verbreitet sind und erzeugt dadurch eine regelrechte Massenhysterie.
Irgendetwas läuft hier doch falsch. IMHO
AW: Schnelle Reaktion…?
Hunderte Kommentare in Blogs, hunderte Warnungen von Betroffenen,
x Warnungen in diversen TV Sendungen und was passiert – rein gar nichts. Im Gegenteil – diese Leute eröffnen immer wieder neue Konten bei Banken, die aus Profitgier das zulassen. Es greift keine Institution ein, um diesen Leuten das Handwerk zu legen. Kleine Delikte werden bis zum Nimmerleinstag verfolgt. Banken üben ihre Macht bei kleinen Leuten aus, die kuschen und wegen ein paar Euro Kontoüberzug fast schon dafür betteln müssen Banken und der Rechtsstaat versagen hier zu 100%.
Der, der das ändern könnte, wurde leider noch nicht geboren.
Bravo Italien!!!