Infineon hat als letztes DAX-Unternehmen die Ergebnisse für das vierte Geschäftsquartal 2010 (PDF) vorgelegt. Der Münchner Chiphersteller verzeichnet im abgelaufenen Geschäftsjahr (bis 30. September) zum ersten Mal seit 2003/04 wieder einen Gewinn – und zwar von rund 660 Millionen Euro. Im Jahr zuvor (2008/09) hatte noch ein Verlust von 674 Millionen Euro in den Büchern gestanden.
Der Umsatz legte um 51 Prozent auf rund 4,6 Milliarden Euro zu – einschließlich des Geschäftsbereichs Wireless Solutions, der Ende August an Intel verkauft worden war. Bereinigt um Erlöse aus nicht fortgeführten Aktivitäten ergibt sich ein Umsatz von 3,3 Milliarden Euro.
Erstmals seit zehn Jahren will Infineon auch wieder eine Dividende ausschütten. Seine Aktionäre sollen 10 Cent je Aktie erhalten. Zudem erwägt das Unternehmen einen Aktienrückkauf. Er wolle bis zu zehn Prozent der Anteile vom Markt nehmen, falls die Eigentümer auf der kommenden Hauptversammlung am 17. Februar 2011 zustimmen, sagte Vorstandschef Peter Bauer. Das berichtet die Financial Times Deutschland.
Allein im vierten Fiskalquartal 2010 erwirtschaftete die frühere Siemens-Tochter einen Umsatz von 942 Millionen Euro. Das entspricht einem Plus von 55 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres sowie einer Steigerung von 6 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2010. Der operative Gewinn belief sich im abgelaufenen Quartal auf 274 Millionen Euro. Damit übertraf Infineon die Erwartungen von Analysten.
Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich auf 0,36 Euro, im Vergleich zu 0,01 Euro pro Aktie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im dritten Quartal 2010, das am 30. Juni endete, betrug der Aktiengewinn 0,12 Euro.
Für das laufende Geschäftsjahr zeigte sich Bauer optimistisch. Zwar seien die Wachstumsraten aus 2010 nicht wieder zu erreichen, aber der Umsatz werde auch ohne die Einnahmen aus dem WLS-Segment um knapp zehn Prozent wachsen. Bauer rechnet zudem mit einer operativen Rendite, die „im mittleren bis hohen 10-Prozent-Bereich liegen“ wird.
Infineon war aus der Finanz- und Wirtschaftskrise schwer angeschlagen hervorgegangen. Die Führung trennte sich in der Folge von einigen Geschäftsfeldern, darunter die Sparte Wireless Solutions und Qimonda.
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