Der russische Facebook-Investor Yuri Milner, CEO der Mail.ru-Gruppe, hat seine Strategie vorgestellt. „Wir gehen her und bauen finanziellen Druck ab, sodass die Unternehmen weiterwachsen und ihr Produkt noch ein, zwei Jahre entwickeln können, bevor sie an die Börse gehen“, erklärte er auf dem Web 2.0 Summit 2010 in San Francisco.
Es gebe noch viele Möglichkeiten, zu investieren. Milner sprach von „vermutlich immer noch 25 bis 30 Unternehmen, die noch nicht börsennotiert sind“.
Seine Firma übernehme nur selten einen Aufsichtsratsposten einer Vorzeigeinvestition, was ihm erlaube, sein Geld in mehrere gleichartige Unternehmen zu stecken – ohne Angst, sie könnten miteinander oder mit Mail.ru selbst konkurrieren. „Wir sind oft in der Situation, dass wir – wenn wir Mitglied eines Aufsichtsrats würden – einen unmittelbaren Konflikt mit der vorangegangenen oder folgenden Investition heraufbeschwören“, sagte Milner. „Aus diesem Grund denke ich, das ist ein sicheres Modell.“
Milners Strategie hat zum Resultat, dass bei Unternehmen wie Facebook der außerbörsliche Handel mit Aktien floriert. Bloomberg zufolge rangieren Facebooks Anteilsscheine auf dem Privatmarkt derzeit bei 16 Dollar pro Stück, was insgesamt einen Wert von 41 Milliarden Dollar (30,33 Milliarden Euro) für das Unternehmen ergibt. Es ist damit der drittwertvollste US-Internetkonzern.
Milner gab weder Zahlen über den tatsächlichen Wert seiner Investitionen preis noch einen Ausblick, wann das eine oder andere Unternehmen an die Börse gehen könnte. Seine Mail.ru Group – vormals Digital Sky Technologies – hatte im Dezember 2009 ihre Anteile an Facebook erhöht. Sie sollen sich auf mittlerweile 400 Millionen Dollar belaufen. Ende April übernahm die Gruppe AOLs Tochterfirma ICQ für 187,5 Millionen Dollar. Darüber hinaus ist Mail.ru unter anderem an Groupon und dem Social-Gaming-Anbieter Zynga beteiligt.
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