Viele private Nutzer solcher Internet-Dienste sind sich kaum bewusst, dass sie hier längst Cloud-Services verwenden: Neben den Webmailern sind Routenplaner ein gutes Beispiel dafür, wie leistungsfähig und anwenderfreundlich die Cloud im Vergleich zu lokal installierter Software ist. So genügt es bei Google Maps, die ersten Buchstaben eines Straßennamens einzutippen und dann die Auswahl zu bestätigen. Nach einem Mausklick ist die Route in Sekundenbruchteilen berechnet – tatsächlich stehen sogar gleich mehrere Alternativen zur Auswahl.
Apropos Google: Im Office-Bereich ist das Suchmaschinenunternehmen mit Google Docs genauso im Internet aktiv, wie Microsoft mit seinen Office Web Apps. Dittmar sieht in den Angeboten der beiden Software-Riesen einerseits direkte Wettbewerber. Andererseits beschränke sich Visionapp keineswegs auf die wenigen, bei Microsoft und Google offerierten Anwendungen „Unser Ziel ist es, den gesamten Arbeitsplatz abzubilden“, so Dittmar im Interview mit ZDNet. „Das ist der große Unterschied.“
Wie entspannt – Kritiker sagen auch sorglos – vor allem jüngere Menschen mit ihren Daten im Internet umgehen, zeigt sich vor allem in den sozialen Netzwerken. Ungeachtet der vielfach geäußerten Kritik am Datenschutz bei Facebook und Co veröffentlichen die Nutzer dort, was das Zeug hält.
Während die Internet-Generation offenbar wenig Bedenken beim Auslagern persönlicher Daten hat, sieht es bei Unternehmen anders aus. Sie fragen viel häufiger: „Wo sind unsere Daten?“ und „Wie sicher sind unsere Daten?“ In der Industrie sei deshalb häufig viel Überzeugungsarbeit erforderlich, weiß Dittmar aus der Praxis.
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Der SaaS-Dienstleister versucht deshalb wie andere Mitbewerber auch, Kunden mit kurzen Vertragslaufzeiten auf Monatsbasis zum Ausprobieren zu bewegen, häufig zunächst mit der Ausgliederung von Mail. Die Daten selbst gehörten selbstverständlich dem Kunden und würden ihm, wenn er seinen Vertrag wieder kündigt, in leicht verwendbarer Form zur Verfügung gestellt, erläutert der leitendende Mitarbeiter.
Fazit: Es funktioniert in der Praxis
Zumindest mit den Standardanwendungen wie Office, Backup oder Zusammenarbeit ist die die Einrichtung der Dienste äußerst einfach und innerhalb weniger Minuten erledigt. Assistenten helfen ferner beispielsweise bei der Einrichtung des Treibers für den Drucker im eigenen Büro. Die Bedienung der Standardprogramme selbst ist ohnehin identisch.
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Aufwändiger sind der Umstellungsprozess großer Kunden sowie die Implementierung spezieller Anwendungen, beispielsweise die von Steuerberatern. Hier sind dann die Reseller mit Ihrem Know-how und ihrer Beratung am Zug. Sie können eigene Lösungen auf die Vivio-Plattform implementieren und diese den Endkunden zur Verfügung stellen.
Im Interview mit ZDNet erklärt Christoph Dittmar, leitender IT-Architekt bei Visionapp, wie er sich die SaaS-Nutzung in Unternehmen vorstellt und auf was es dabei seiner Ansicht nach ankommt.
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1 Kommentar zu SaaS: Mietsoftware für Firmen vor dem Durchbruch?
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SaaS hat es in Deutschland sehr schwer
Zahlreiche Industrie- und Handwerksbetriebe möchten in Zukunft verstärkt im Softwarebereich outsourcen. Insbesondere die Bereiche Rechnungen, Buchhaltung und Kundenmanagement werden in den nächsten Jahren verstärkt nachgefragt. Ob Deutschland allerdings im internationalen Vergleich aufholen wird, ist eher fraglich. Denn noch sind die Unternehmen hier zu konservativ und trauen nur lokalen Installationen. Es bisher einfach zu wenige namhafte deutsche Anbieter von SaaS. Da deutsche Unternehmen generell lieber Produkten vertrauen, welche „made in Germany“ sind und stark finanziell aufgestellt sind, ist es kaum verwunderlich, dass sich die Anbieter und Kunden aktuell gegenseitig bremsen.
Kunden müssen 100% von der SaaS Lösung überzeugt sein denn wenn Sie sich einmal entschieden haben ist es sehr schwierig den Anbieter zu wechseln. Es wird zwar gesagt man könnte die Daten wieder zurück bekommen aber in der Realität ist das nicht ganz so einfach.
Rene Meister
http://www.frankfurtpartners.de