In den vergangenen eineinhalb Jahren haben mindestens fünf hochrangige Vertriebsmitarbeiter Research In Motion in Richtung Apple verlassen. Das geht aus einer jetzt veröffentlichten Analyse des Wall Street Journal hervor, das dafür die LinkedIn-Profile von Mitgliedern des RIM-Vertriebsteams ausgewertet hat.
Dem Bericht zufolge gibt Geoff Perfect, früher Leiter des Bereichs Strategic Sales bei RIM, in seinem LinkedIn-Profil an, er sei nun Chef des Enterprise-Vertriebs der iPhone-Sparte bei Apple. Joe Bartlett, früher Senior Global Sales Manager bei RIM, ist jetzt scheinbar für den Verkauf von iPhone und iPad an Unternehmen in der Region Neuengland verantwortlich.
Außerdem beschäftigt Apple nun Steve Marshall, ehemals Global Strategic Account Manager bei RIM, und Peter Decker, zuvor Global Account Manager bei RIM. Bei ihrem neuen Arbeitgeber kümmern sie sich um Kunden im Großraum New York. Den iPad- und iPhone-Vertrieb an Geschäftskunden in Kanada hat Paul Alvarez übernommen, ebenfalls ehemaliger Global Strategic Account Manager von RIM.
Apple und auch Googles Mobilbetriebssystem Android machen dem kanadischen Handyhersteller in Bereichen wie Sicherheit und mobile Dienste, was die wichtigste Verkaufsargumente für Blackberry-Smartphones sind, zunehmend Konkurrenz. Darüber hinaus öffnen sich immer mehr IT-Abteilungen für iPhone und iPad, da viele Mitarbeiter die populären Geräte ohnehin schon besitzen. Außerdem gibt es für Apples iOS mehr Unternehmensanwendungen als für die Blackberry-Plattform. Zwar hat mit SAP ein Schwergewicht der Branche RIM seine Unterstützung zugesagt, führt aber auch selbst Apple-Geräte ein. Laut Wall Street soll Apple-CEO Peter Oppenheimer im vergangenen Monat gesagt haben, 80 Prozent der Fortune-500-Unternehmen nutzten oder testeten das iPhone.
Mit Spannung wird erwartet, ob RIMs Playbook-Tablet den Kampf um Geschäftskunden zugunsten der Kanadier beeinflussen kann. Das Gerät soll Anfang 2011 in den USA in den Handel kommen. Ein internationaler Verkaufsstart ist für das zweite Quartal geplant.
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