Facebook hat angekündigt, keine Inhalte von Fanseiten zu Wikileaks zu sperren. Auch die offizielle Facebook-Seite der Organisation soll bis auf weiteres online bleiben.
„Die Facebook-Seite von Wikileaks verletzt weder unsere Standards für Inhalte, noch haben wir hochgeladenes Material auf der Seite gefunden, das gegen unsere Richtlinien verstößt“, erklärte Facebooks Manager für Public Policy Communications, Andrew Noyes, auf Anfrage von Read Write Web.
Noyes Antwort ist diplomatisch ausgefallen: Noch hat Facebook keinen Grund, die Wikileaks-Seite zu blockieren. Das könnte sich freilich rasch ändern. Twitter gab indes bekannt, Wikileaks nicht aus seinen „Trending Topics“ zu verbannen. Ein Kommentar zu einer möglichen Sperre des Kontos war laut Read Write Web nicht zu bekommen.
Wegen seines Umgangs mit fragwürdigen Seiten hat Facebook in der Vergangenheit schon des Öfteren in der Kritik gestanden. Es entschloss sich beispielsweise im Mai 2009 erst nach einem offenen Brief eines Anwalts, zwei Gruppen von Holocaust-Leugnern vom Netz zu nehmen. Zunächst hatte es geheißen, obwohl das Leugnen des Holocaust „abstoßend und dumm“ sei, „sollten Menschen das Recht haben, diese Ideen zu diskutieren, und wir wollen, dass Facebook ein Ort ist, an dem auch kontroverse Themen besprochen werden.“
Bei Wikileaks liegt der Fall anders: Kritiker gehen davon aus, dass Gründer Julian Assange Blut an den Händen Hat, weil er sensible Dokumente veröffentlicht hat, die die USA oder deren Verbündete in Gefahr bringen. Homeland Security sowie ein Vertreter des US-Kongresses bezeichneten Wikileaks kürzlich gar als Terror-Organisation. Gleichzeitig gilt Assange anderen als Held, der für die freie Rede und Transparenz von Regierungen eintritt. Die Facebook-Seite von Wikileaks hat derzeit knapp eine Million „Fans“.
Themenschwerpunkt Wikileaks mit Umfrageergebnis
Wikileaks will mit der Veröffentlichung von vertraulichen Dokumenten mehr Transparenz schaffen. Das kommt nicht überall gut an. ZDNet bietet in diesem Special Nachrichten und Hintergrundberichte über die umstrittene Whistleblower-Plattform.
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