Mastercard hat den Zahlungsverkehr an Wikileaks eingestellt. Damit ist nach Paypal eine weitere Quelle, über die die Whistleblower-Website Spenden bezogen hat, versiegt.

„Mastercard wird sicherstellen, dass Wikileaks keine Mastercard-Produkte mehr akzeptieren kann“, sagte der Mastercard-Sprecher Chris Monteiro. Als Grund nannte er, dass Wikileaks an illegalen Aktivitäten beteiligt sei. „Die Regeln von Mastercard verbieten Kunden eine direkte oder indirekte Beteiligung oder Förderung von illegalen Aktionen.“

Damit stehen Wikileaks nur noch wenige Möglichkeiten zur Verfügung, Spenden zu erhalten. Behörden in der Schweiz hatten zuletzt ein Bankkonto geschlossen, das von Julian Assange benutzt wurde. Elektronische Überweisungen an Wikileaks sind nur noch per Visa über eine von Datacell.com in Island gehostete Website möglich.

Wikileaks-Gründer Assange droht zudem eine Auslieferung durch britische Behörden an Schweden, das ihn wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung sucht. Wie die BBC berichtet, liegt der Polizei in Großbritannien ein Haftbefehl vor. Nach Angaben des Guardian soll Assange heute vor einem britischen Gericht erscheinen.

Zuletzt hatte Wikileaks mit der Veröffentlichung von über 250.000 Dokumenten von US-Diplomaten begonnen. Dabei handelt es sich um Protokolle der Kommunikation zwischen 274 US-Botschaften und dem Außenministerium. Die überwiegend aus den Jahren 2005 bis 2010 stammenden Unterlagen enthalten unter anderem Einschätzungen über ausländische Regierungen und den UN-Sicherheitsrat.

Amazon hatte in der vergangenen Woche Wikileaks wegen Verstößen gegen die Nutzungsbedingungen von seinen Servern verbannt. Kurz darauf schaltete der Domain-Provider EveryDNS.net die kostenlos bereitgestellte Domain Wikileaks.org ab. Seitdem versucht Wikileaks, seine Inhalte mittels Spiegelservern zu verbreiten.

ZDNet.de Redaktion

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