Für OSBI-Lösungen sprechen in erster Linie die gegenüber proprietären Lösungen geringeren Einstiegskosten. „Die Anwender können ohne großen finanziellen Aufwand starten“, sagt PAC-Analyst Niemann. BI-Grundfunktionen, so die Barc-Analysten, werden kostenfrei angeboten, kommerzielle OSBI-Produkte mit mehr Service und Support weisen vergleichsweise günstige Listenpreise auf. OSBI-Lösungen seien zudem meist umfangreich anpassbar und erreichten eine hohe Integrationsfähigkeit.
Das Kostenargument war auch von zentraler Bedeutung für GGB bei der Entscheidung für eine BI-Lösung. Der internationale Hersteller von Metall-Polymer-Gleitlagern samt seiner deutschen Tochter in Heilbronn hat Anfang 2010 seine Unternehmensstruktur komplett verändert. Die alten Gefüge der einzelnen Niederlassungen in den verschiedenen Ländern wurden aufgebrochen und in sechs Segmente aufgeteilt.
Damit ging auch die Entscheidung für ein BI-System einher, dass Kontrolle und Steuerung der Prozesse in den jeweiligen Segmenten unterstützt. GGB hatte bis zu diesem Zeitpunkt den Oracle BI Publisher im Einsatz. Gegen ein Upgrade dieser Lösung sprach das aus der Sicht des Unternehmens unausgewogene Preis-Leistungsverhältnis.
Nach einer kurzen Evaluierungsphase fiel die Entscheidung für Jaspersoft BI Suite 3.7, bestehend aus Jasper Reports, Jasper Server, Jasper Analysis und Jasper ETL (Extraktion, Transformation, Laden). Eine Ausweitung auf das Management der Fertigungswerke ist geplant.
Die Wechselbereitschaft von einem proprietären Produkt zu OSBI darf jedoch nicht über die Nachteile quelloffener Angebote gegenüber rein kommerziellen Lösungen hinwegtäuschen. So sind die BI-Anwendungsgebiete nur zum Teil durch Open-Source-Angebote abgedeckt, der Aufbau breiter OSBI-Suiten ist noch im Gange. Außerdem weisen die OSBI-Produkte einen stark unterschiedlichen Reifegrad auf.
Darüber hinaus erinnert BARC-Chef Bange daran, dass auf die Lizenzkosten beim Kauf proprietärer Lösungen nur ein kleiner Teil der gesamten BI-Projektkosten entfällt. Einen Großteil der Folgekosten verursachten Implementierung, Weiterentwicklung und Wartung. Und hier entscheidet das einzelne Angebot über die Bilanz.
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Next Generation Business Analytics und Data Mining
Die Open-Source-Lösungen für Business Intelligence von Anbietern wie Ingres Vectorwise, JasperSoft, Pentaho, Rapid-I und Talend überzeugen neben einer mittlerweile ausreichenden bis sehr guten Enterprise-Fähigkeit vorallem mit einer höheren Innovatität, mehr Agilität, kürzeren Produktreleasezyklen, weniger Vendor Lock-In und nicht zuletzt deutlichen niedrigeren Kosten (Lizenzkosten ebenso wie Total Cost of Ownership (TCO)) und einem sehr guten Service. Der Markt honoriert das durch rasant wachsende Anwender- und Kundenzahlen.
Der Open-Source-Datenbankanbieter Ingres stellt auch internationale Konzerne mit seinem weltweiten 24-7-Support zufrieden und bietet mit Vectorwise die im gesamten Markt führende Datenbank für große analytische Anwendugen. Wegen der überzeugenden Produkte, des guten Supports und der deutlichen niedrigeren TCO wechseln viele Anwender von Oracle oder anderen proprietären Datenbanken auf Ingres. Auch MySQL ist gut aufgestellt, aber mittlerweile eben unter dem Mantel von Oracle und damit für manchen wechselwilligen Unternehmen nicht mehr ganz so attraktiv.
Im ETL-Bereich greift Talend sehr erfolgreich Informatica an und verhilft so vielen Unternehmen zu großen Einsparungen bei der Datenintegration.
Im Business Analatics, Predictive Analytics, Data Mining und Text Mining Bereich überzeugt Rapid-I mit Lösungen wie RapidMiner, RapidAnalytics und RapidNet und erweist sich als ernster Herausforderer für z.B. SAS Enterprise Miner und IBM SPSS Clementine / PASW Modeller und KXEN. Stark steigende Anwender- und Kundenzahlen, rasante Umsatzsteigerungen und eine lange Liste sehr namhafter Referenzkunden belegen, dass Open Source BI und Business Analytics schon längst im Enterprise-Markt angekommen sind.
Im Reporting-Bereich zeigen die hohen Anwenderzahlen von Actuate / BIRT, JasperSoft, Pentaho und SpagoBI schon seit längerem, wieviele Unternehmen in Open Source BI eine ernstzunehmende Alternative sehen. Und während viele Anwender von proprietären Lösungen zu Open-Source-Lösungen wechseln, wechseln nur sehr wenige später wieder zurück zu proprietären Lösungen. Wer einmal die Vorteile von Enterprise Open Source für sein Unternehmen entdeckt hat, will diese in der Regel nicht wieder missen. Vorallem überzeugen:
* niedrigere TCO
* schneller und guter Support
* kein Vendor-Lock-In
* mehr Flexibilität beim Produkteinsatz, Customization und Kosten
* bessere Anpaßbarkeit der Lösungen
* schnellere Produkt-Release-Zyklen und agilere Entwicklung,
d.h. Produktverbesserungsvorschläge und Problembehebungen finden den Weg viel schneller in folgende Produktversionen. Open Source Unternehmen sind sehr kunden-/nachfrage-getrieben und service-orientiert. Das erzwingt das Geschäftsmodell. Denn ohne echte Mehrwert gegenüber der bereits Enterprise-tauglichen kostenlos verfügbaren Community Edition der Open Source Lösungen gibt es für Open-Source-Anbieter kein Geschäft. Die stark steigenden Umsatzzahlen beweisen, dass die Anbieter diese Mehrwerte sehr erfolgreich bieten.