EU und USA wollen digitale Krankenakten standardisieren

EU-Kommissarin Neelie Kroes und US-Gesundheitsministerin Kathleen Sebelius haben eine Absichtserklärung unterzeichnet. Neben Patienten sollen Firmen in den Segmenten IT und Medizin profitieren.

Neelie Kroes (Bild: EU-Kommission)
Neelie Kroes (Bild: EU-Kommission)

Die Europäische Kommission und die Regierung der USA wollen einen gemeinsamen Ansatz für elektronische Krankenakten schaffen. Am Freitag haben sie in Washington eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet.

Stellvertretend setzte die für die digitale Agenda zuständige Kommissarin Neelie Kroes ihren Namen unter das Schriftstück. Die US-Seite wurde durch Kathleen Sebelius repräsentiert, die Ministerin für Medizin und Human Services der Regierung Obama. Sie wollen nicht nur Krankenakten so strukturieren, dass sie sowohl in den USA als auch in Europa genutzt werden können, sondern fordern auch Fortbildungen für IT-Mitarbeiter und Mediziner.

Kroes und Seblius hoffen, dass ihre Initiative Unternehmen im Bereich digitale Medizin ebenso zugutekommt wie Patienten. „Nichts ist im Leben der Menschen so wichtig wie die Gesundheit“, wird Kroes in einer Pressemeldung zitiert. „Ich begrüße die heutige Einigung sehr. Sie ist eine gute Grundlage, um unsere Kooperation zum Vorteil der Patienten, Gesundheitssysteme und beteiligten Firmen auszubauen.“

Der Erklärung zufolge vermehren sich digitale Krankenakten außerhalb von Krankenhäusern in der EU viermal schneller als in den USA, wo jetzt aber 20 Milliarden Dollar in ein einheitliches System für niedergelassene Ärzte investiert werden soll. Interoperabilität der digitalen Systeme würde auch europäischen Firmen den Sprung auf den US-Markt erleichtern, schreibt die Kommission.

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