Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) hat vor ferngesteuerten Mini-Helikoptern mit eingebauten Webcams gewarnt, etwa der AR.Drone von Parrot. Die Modellhubschrauber sind mit zwei Webcams ausgestattet – eine mit Blick nach vorne, die zweite erlaubt die Sicht senkrecht nach unten.
Die AR.Drone wird mit einem iPhone, iPad oder iPod Touch gesteuert. Die Verbindung erfolgt über WLAN. Andere Devices, etwa Android-Handys, werden derzeit nicht unterstützt. Der Preis für das Spielzeug beträgt etwa 300 Euro.
Mit einem Flug über den Garten des Nachbarn bewege man sich allerdings in einer rechtliche Grauzone, so die Ministerin. Der Blick durch ein fremdes Fenster sei auf jeden Fall strafbar. Bildaufnahmen von Personen in Gebäuden sind ohne Einwilligung der Betroffenen nicht erlaubt. § 201a StGB sieht dafür Freiheitsstrafen von bis zu einem Jahr vor.
Auch die Linkspartei sieht Probleme: Durch Nachbarschaftsschnüffeleien werde die Privatsphäre weiter eingeschränkt, sagte Jan Korte, Datenschutzbeauftragter der Linksfraktion. Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar hat sich zwar bereits mit den fliegenden Drohnen beschäftigt, sieht jedoch keine Handlungsmöglichkeit. Seine Behörde sei für Datenschutzprobleme zwischen Privatpersonen nicht zuständig, erklärte eine Sprecherin.
Für professionelle Überwachungen lassen sich die Mini-Helikopter jedoch nicht einsetzen. Nach spätestens zehn Minuten Flugzeit muss der Akku geladen werden. Außerdem ist die Reichweite begrenzt. Die Drohnen lassen sich per WLAN nur in einem Umkreis von etwa 50 Metern steuern.
Die aktuelle Software beinhaltet keine Aufzeichnungsfunktion für Videos. Allerdings bietet der Hersteller ein SDK an, mit dem Entwickler eigene Anwendungen erstellen können.
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