Alcatel-Lucent hat einer Zahlung von über 137 Millionen US-Dollar zugestimmt, um Bestechungsvorwürfe in Asien und Lateinamerika beizulegen. Der US Securities and Exchange Commission (SEC) und dem US-Justizministerium zufolge waren 8 Millionen Dollar Bestechungsgelder über Berater an Regierungsangestellte in Costa Rica, Honduras, Malaysia und Taiwan geflossen. Der französische Telekommunikationskonzern und drei seiner Tochterfirmen wollten so den Zuschlag bei Projekten bekommen.
Dem Justizministerium zufolge hat Alcatel-Lucent in den Verhandlungen eingestanden, auf diese Weise 48,1 Millionen Dollar Gewinn gemacht zu haben. Das Geld floss zwischen Dezember 2001 und Juni 2006, vor der Fusion von Alcatel mit Lucent.
Laut den US-Behörden hat Alcatel den Foreign Corrupt Practices Act (FCPA) verletzt. Die Zahlungen wurden entweder nicht dokumentiert oder falsch als Beratungsgebühren vermerkt, die dann den Weg in die Finanzunterlagen der US-Töchter des Konzerns fanden. Außerdem wirft man dem Unternehmen fehlende interne Kontrollen vor, die das kriminelle Vorgehen erst ermöglicht hätten.
In einigen weiteren Ländern, darunter Bangladesch, Nigeria und Uganda, verletzte Alcatel den FCPA durch nicht korrekte Verträge mit Dritten, die Sales und Marketing übernahmen. Die Gerichtsunterlagen weisen auch auf einen Fall hin, bei dem der Konzern in Costa Rica durch illegale Maßnahmen drei Ausschreibungen im Wert von 300 Millionen Dollar gewonnen hat. So machte er 23 Millionen Dollar Gewinn. Außerdem profitierten zwei Berater im Land, die zusammen über 18 Millionen Dollar einstrichen, wovon allerdings die Hälfte an Behördenvertreter weiterfloss.
Die SEC verurteilte Alcatel-Lucent zu einer Strafzahlung in Höhe von 45,4 Millionen Dollar, während das Justizministerium dem Konzern eine Strafe von 92 Millionen Dollar auferlegte. Außerdem muss das Unternehmen sein FCPA-Compliance-Programm verbessern und drei Jahre lang von einem unbeteiligten Dritten überwachen lassen. Das Justizministerium erwartet dazu nun einen jährlichen Bericht.
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