Auf der nächsten Hauptversammlung von Apple soll über einen Vorschlag abgestimmt werden, der Apple dazu verpflichten würde, einen schriftlichen Plan für die Nachfolge von CEO Steve Jobs vorzulegen. Laut bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereichten Unterlagen stammt der Antrag vom Central Laborers Pension Fund aus Jacksonville im US-Bundesstaat Illinois, dem 11.484 Apple-Aktien gehören. Apple empfiehlt seinen Anteilseignern, den Antrag abzulehnen.
Der Plan soll nicht nur die Nachfolge zum Ende der Amtszeit des CEO regeln, sondern auch bei unvorhergesehenen Ereignissen. Anfang 2009 hatte sich Jobs krankheitsbedingt für einen Zeitraum von sechs Monaten aus der Geschäftsführung zurückziehen müssen. In dieser Zeit erhielt er eine neue Leber. 2004 hatte er eine Krebserkrankung der Bauchspeicheldrüse überstanden.
Apple begründet die Ablehnung des Antrags damit, dass einige der Forderungen der Pensionskasse schon umgesetzt worden seien. Die Veröffentlichung eines Nachfolgeplans stelle zudem einen Wettbewerbsnachteil dar. „Der Vorschlag würde vertrauliche Ziele und Pläne öffentlich machen. Es wäre nicht im besten Interesse des Unternehmens und der Aktionäre, wenn Konkurrenten Zugang zu diesen Informationen hätten.“
Außerdem würden Apples Bemühungen, Führungskräfte zu halten und anzuwerben, untergraben, heißt es weiter. Apple müsste Kriterien für einen Nachfolger nennen und auch Namen von Kandidaten. Das würde es Wettbewerbern ermöglichen, für Apple wichtige Führungskräfte abzuwerben. Andere Manager, die keine potenziellen Nachfolger für den Chefposten seien, könnten das als Grund ansehen, Apple zu verlassen.
Die Hauptversammlung, auf der auch der Aufsichtsrat wiedergewählt werden soll, findet am 23. Februar statt. Dann wird sich zeigen, ob der Antrag des Central Laborers Pension Fund eine Mehrheit findet.
Aufgrund des Erfolgs des Unternehmens dürfte ein möglicher Nachfolgeplan für Steve Jobs nicht im Zentrum des Aktionärstreffens stehen. Darüber hinaus hatte Chief Operating Officer Tim Cook während der Abwesenheit von CEO Steve Jobs die Geschäftsführung scheinbar zur Zufriedenheit des Aufsichtsrats erledigt. Im März 2010 dankte ihm das Unternehmen dafür mit einer Bonuszahlung über 22 Millionen Dollar.
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