Bericht: AMD-CEO Meyer musste wegen Mobile-Strategie gehen

Noch auf der CES vergangene Woche sprach er von allzu geringen Umsätzen im Smartphone- und Tablet-Markt. Der Aufsichtsrat soll sich deshalb schon länger gesorgt und ab November 2010 den Druck auf Meyer erhöht haben.

Dirk Meyer (Bild: AMD)
Dirk Meyer (Bild: AMD)

Quellen des Wall Street Journal behaupten, dass AMD-CEO Dirk Meyer gehen musste, weil es ihm nicht gelang, den Chiphersteller im Bereich Mobilgeräte zu etablieren. Der Aufsichtsrat soll sich wegen Meyers scheinbarem Desinteresse an diesem Segment Sorgen gemacht haben. Bei einem Gespräch im November habe man den Druck auf Meyer erhöht, was letztlich zu dessen Rücktritt am vergangenen Montag geführt habe.

Tatsächlich war Meyer immer wieder mit Kommentaren aufgefallen, die nicht gerade darauf schließen ließen, dass Smartphones und Tablets für AMD eine Rolle spielen. Im Oktober sagte er während einer Telefonkonferenz zum Quartalsergebnis: „Ehrlich gesagt, wir sind im Notebook-Segment noch so klein, dass es noch nicht sinnvoll ist, unsere Forschungsausgaben in den Tablet-Markt zu stecken. Wir werden damit anfangen, wenn der Markt groß genug ist.“

Noch auf der CES vergangene Woche legte Meyer nach und behauptete, der Markt für Tablets und Smartphones sei zwar groß, aber weniger lukrativ als der PC-Markt. „Wenngleich die Stückzahlen hoch sind, ist es der Umsatz doch nicht“, zitiert ihn das WSJ.

Meyer war 2008 auf Hector Ruiz gefolgt, als AMD sich im Schatten von Intel um Anteile am PC-Markt mühte. Während seiner Amtszeit fand eine Reorganisation mit mehreren Entlassungsrunden statt. Während die Suche nach einem Nachfolger läuft, leitet Chief Financial Officer Thomas Seifert das Unternehmen.

Laut den vorläufigen Zahlen für das vierte Quartal 2010 konnte AMD seinen Umsatz gegenüber dem Vorquartal um zwei Prozent auf 1,65 Milliarden Dollar steigern. Seine Jahresbilanz wird das Unternehmen am 20. Januar vorlegen.

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