Googles Android-Entwicklerteam hat eine Preview-Version des Software Development Kit (SDK) für das kommende Mobilbetriebssystem Android 3.0, Codename „Honeycomb“ (Honigwabe), veröffentlicht. Einige Details in der Ankündigung erwecken den Eindruck, dass die Google-Entwickler Honeycomb von der bestehenden Android-Entwicklung abspalten wollen. Experten sprechen von einem „Fork“ (Gabel).
Xavier Ducrohet, Tech Lead fürs Android-SDK, schreibt: „Android 3.0 (Honeycomb) ist eine neue Version der Android-Plattform, die von Grund auf dafür entwickelt wurde, auf Geräten mit größeren Bildschirmen, besonders aber auf Tablets zu laufen.“ Neben Androids bereits bekannten Funktionen – Multitasking, Notifications und Widgets – soll Honeycomb ein neues Framework für die Programmierung von Benutzeroberflächen bekommen. Diese Oberflächen sind für größere Bildschirme konzipiert und erhalten ein neues „holografisches“ Theme.
Technisch soll das Framework aufwändige 2D- und 3D-Grafiken mit einer eingebauten OpenGL-Bibliothek unterstützen. Vorgesehen sind Multimedia-Funktionen, die Unterstützung von Mehrkernprozessoren und eine neue Bluetooth-Schnittstelle (API). Auch Unternehmensfunktionen wie Datenträgerverschlüsselung und Verfallsdaten für Passwörter stehen auf der Liste.
Immerhin müssen die Entwickler ihre Programme für die 2.x-Versionen von Android nicht komplett umschreiben. Laut Website bringt die neue Oberfläche „neue Paradigmen für die Interaktion, Navigation und Benutzeranpassung und macht sie für alle Applikationen zugänglich – auch für Applikationen, die für frühere Versionen der Plattform programmiert wurden. Applikationen, die für Android 3.0 geschrieben werden, können aber eine erweiterte Menge von Oberflächen-Objekten sowie leistungsfähige Grafik- und Multimediafunktionen nutzen, um dem Anwender eine neue Erfahrung zu vermitteln.“
Im Umkehrschluss heißt das, dass Honeycomb-Anwendungen, die die neuen Objekte für Android-Tablets nutzen, nicht ohne Weiteres auf älteren Android-Smartphones funktionieren werden. Entwickler, die auf dem Laufenden bleiben wollen, müssen ihre alten Applikationen daher wohl trotz des Kompatibilitätsversprechens überarbeiten. Sonst sehen diese auf Android-3.0-Geräten im wahrsten Sinne des Wortes alt aus – was nicht günstig für den Verkauf ist.
Experten wie die Analysten von IMS Research beklagen bereits jetzt eine Zersplitterung des Android-Markts in zu viele Versionen. Die Entwickler von TweetDeck haben das in einer Grafik dargestellt. Dieser Trend scheint sich mit Android 3.0 fortzusetzen.
Themenschwerpunkt: Android
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