55 Prozent der Deutschen lehnen die Handynutzung im Flugzeug ab. Nur 19 Prozent sind für uneingeschränktes Telefonieren über den Wolken, wie es einige Fluggesellschaften anbieten. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Aris unter 1000 Bundesbürgern ab 14 Jahren im Auftrag des Bitkom.
15 Prozent stimmten für die Handynutzung in abgetrennten Bereichen. 10 Prozent befürworten lediglich SMS und mobiles Internet.
„Die meisten Menschen wollen über den Wolken ihre Ruhe haben“, sagt Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer. Seit einer vergleichbaren Bitkom-Umfrage vor drei Jahren habe sich nur wenig geändert – damals waren 60 Prozent gegen die Handynutzung an Bord.
Auffällig ist: Je älter die Menschen, desto eher lehnen sie die Verwendung von Mobiltelefonen im Flugzeug ab. Ab 50 Jahren ist eine klare Mehrheit dagegen, während die Jüngeren die Nutzung im Flugzeug erlauben würden – wenn auch großteils mit Einschränkungen.
Mobilfunk im Flugzeug funktioniert, wenn die Fluggesellschaft eine Basisstation an Bord der Maschine installiert. Diese leitet Gespräche der Fluggäste über eine Außenantenne an einen Satelliten weiter. Auch SMS, MMS und mobiles Internet sind möglich. Bei diesem Verfahren wird die Bordelektronik des Flugzeugs nicht gestört. Eine Flughöhe von 3000 Metern über Grund ist nötig – auch um Störungen der Handynetze am Boden zu vermeiden. Beim Starten und Landen sind das Handy und andere elektronische Geräte aber nach wie vor tabu.
Für die Handynutzung auf Inlandsflügen hat die Bundesregierung bereits 2008 die rechtliche Grundlage geschaffen. Doch deutsche Fluggesellschaften halten sich mit einer Handy-Erlaubnis zurück, zumal die Flugzeugflotte dafür erst aufgerüstet werden müsste. Außerdem bieten manche Airlines eigene Kommunikationskanäle an, etwa fest installierte Bordtelefone in einigen Flugzeugen.
Der Internetzugang kann über ein bordeigenes WLAN-Netz ermöglicht werden. Ein solches System bietet die Lufthansa seit Dezember auf ausgewählten Flügen an. Unabhängig vom Anbieter gilt: Die Preise für solche elektronischen Bord-Services liegen deutlich über den am Boden üblichen Mobilfunk-Tarifen.
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