Vodafone: Ägyptische Regierung erzwingt Versand von Pro-Mubarak-SMS

Grundlage ist eine Notstandsverordnung im ägyptischen Telekommunikationsgesetz. Vodafone hat nach eigenen Angaben keinen Einfluss auf den Inhalt der Nachrichten. Trotzdem erscheint der Name des Unternehmens als Absender.

Vodafone hat auf Anordnung der ägyptischen Regierung während der Proteste gegen Staatspräsident Husni Mubarak Textnachrichten an seine Kunden in Ägypten verschickt. Nach Angaben des britischen Unternehmens waren auch Mobinil und Etisalat – die beiden anderen Mobilfunkprovider des Landes – von der Zwangsmaßnahme betroffen.

Die Nachrichten seien mit der Absenderangabe „Vodafone“ verschickt worden, so das Unternehmen. Rechtliche Grundlage sei eine Notstandsverordnung im ägyptischen Telekommunikationsgesetz gewesen.

„Sie haben seit Beginn der Proteste davon Gebrauch gemacht“, heißt es in einer Pressemitteilung von Vodafone. „Die Nachrichten wurden nicht von den Netzbetreibern verfasst, und wir haben keine Möglichkeit, Einfluss auf ihre Inhalte zu nehmen.“

Vodafone hat nach eigenen Angaben gegen die Vorgehensweise der Regierung protestiert. „Wir haben deutlich gemacht, dass alle Nachrichten transparent und dem Urheber eindeutig zuschreibbar sein sollten.“

Dem Provider zufolge haben Kunden in Ägypten seit Mittwoch wieder Zugang zum Internet. Zuvor waren Vodafones Datendienste, zusammen mit denen anderer Anbieter in Ägypten, von der Regierung gesperrt worden.

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