Google und Facebook haben ihre Gebote für Twitter offenbar deutlich in die Höhe geschraubt. Mittlerweile werde hinter vorgehaltener Hand über Summen zwischen 8 und 10 Milliarden Dollar diskutiert, sagten mit der Situation vertraute Personen dem Wall Street Journal. Google und Facebook hätten beide ein „latentes Interesse“ an einer Übernahme. Noch im vergangenen Dezember war Twitters Wert auf 3,7 Milliarden Dollar geschätzt worden – weniger als die Hälfte.
„Sind diese Preise rechnerisch gerechtfertigt? Nein“, sagte Ethan Kurzweil von der Wagniskapitalfirma Bessemer Venture Partners gegenüber dem WSJ. Social-Media-Start-ups wie Twitter verfügten aber über eine Menge Daten über ihre Nutzer, was „der Markt im Moment über die Maßen würdigt“.
Twitter ist jedoch nicht das einzige Start-up, um das sich andere Unternehmen reißen, wodurch sie seinen Wert in die Höhe treiben. Facebook selbst hat seit Dezember 1,5 Milliarden Dollar an Kapital aufgetrieben; es ist mittlerweile rund 50 Milliarden Dollar wert. Die Gruppenkauf-Site Groupon hat ein 6-Milliarden-Dollar-Angebot seitens Google ausgeschlagen, bei einer Finanzierungsrunde im Januar fast 1 Milliarde Dollar erhalten und will nun nach China expandieren. Noch 2011 ist der Gang an die Börse geplant. Und erst Anfang der Woche hat AOL für 315 Millionen Dollar die Nachrichtensite Huffington Post übernommen – für rund das Zehnfache ihres Umsatzes im Jahr 2010.
So hohe Schätzungen locken auch andere Start-ups Richtung Börse. Der Musik-Streaming-Dienst Pandora denkt laut WSJ über ein Initial Public Offering von rund 100 Millionen Dollar nach. LinkedIn hat bereits einen Börsengang angekündigt und bei der Securities and Exchange Commission beantragt. Der Wert des Xing-Konkurrenten wird mittlerweile auf rund 2 Milliarden Dollar geschätzt.
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