Die MPEG LA bereitet offenbar rechtliche Schritte gegen Googles Videocodec VP8 vor. Sie sammelt Patente, die VP8 zugrunde liegen, und ruft Firmen auf, sich zu melden, wenn sie solche Patente besitzen. Die MPEG LA ist eine Rechteverwertungsorganisation, die im Namen der Rechteinhaber den Videocodec H.264 lizenziert. Ihr gehören etwa Apple und Microsoft an.
In der Ausschreibung heißt es, man wolle eine gemeinsame VP8-Lizenz erstellen. Zur Teilnahme ist mindestens ein für VP8 „essenzielles“ Patent erforderlich. Firmen, die solche Patente halten, sollen sich bis 18. März bei der MPEG LA melden.
Die Pointe daran ist natürlich, dass Google VP8 als rechtefreie Technik mit On2 übernommen und in seinen Sammelcodec WebM integriert hat. Im nächsten Schritt kündigte es an, H.264 aus seinem Browser zu entfernen, da dieser Codec nicht lizenzfrei sei.
Die MPEG LA will also nun den Gegenbeweis antreten und belegen, dass auch VP8 beziehungsweise WebM nicht lizenzfrei ist. Das hatte der CEO der MPEG LA, Larry Horn, schon vor zehn Monaten behauptet.
Google hat den Sammelaufruf der MPEG LA gegenüber The Register kommentiert. Das sei nichts Neues. „Wir sind dabei, eine große Koalition aus Hard- und Softwarefirmen zu schmieden, die sich bereit erklären, keine Rechte an WebM geltend zu machen. Wir haben uns zu diesem Projekt verpflichtet und werden einen offenen Codec für HTML-5-Video schaffen.“
Die MPEG LA hat auf Nachfrage durch ZDNet erklärt, man wolle im Interesse der Allgemeinheit Klarheit schaffen bezüglich VP8. Auf die Frage, ob man direkt mit Google gesprochen habe, hieß es nur: „Der Aufruf ist für jeden mit wichtigen VP8-Patenten offen, einschließlich Google, wenn es welche haben sollte.“
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