Googles lang erwarteter Musikdienst wird zusammen mit der Android-Version 3.0 mit dem Codenamen „Honeycomb“ (Honigwabe) eingeführt werden. Das hat der CEO von Motorola Mobility, Sanjay Jha, in einer Rede auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona gesagt, wie die britische Tageszeitung Guardian berichtet.
Wörtlich lautete Jhas Aussage wie folgt: „Wenn Sie auf die Dienste von Google Mobile [unter Android] schauen, gibt es einen Videodienst, gibt es auch einen Musikdienst – das heißt, es wird einen Musikdienst geben.“ Er ergänzte, dass der Wert von Honeycomb darin liegen werde, dass es „Video- und Musikdienst einführt“. Honeycomb ist das Betriebssystem des bald erscheinenden Motorola-Tablets Xoom.
Ein Musikdienst von Google, der es mit Apples iTunes aufnehmen soll, wird seit langem erwartet, musste aber unter anderem wegen Differenzen mit den Plattenlabels verschoben werden. Honeycomb soll in den kommenden zwei Monaten erscheinen. Es ist die erste für Tablets optimierte Android-Version.
Apples iTunes gibt es als Online-Musikladen schon seit 2003. Allerdings könnte „Google Music“ ein moderneres Konzept verfolgen und ein Clouddienst sein, bei dem der Käufer für sein Geld nicht mehr Dateien bekommt, sondern das Recht, seine Musik zu jedem Zeitpunkt über das Internet auf ein beliebiges Gerät zu streamen. Er verfügt dazu über ein so genanntes virtuelles „Schließfach“. Google hatte im Mai 2010 bekannt gegeben, es habe schon vor einigen Monaten den Streaming-Dienst Simplify Media gekauft. Die bis März angebotene Software des Unternehmens ließ Nutzer von PCs und Macs Musik aus iTunes- oder Winamp-Bibliotheken auf ein anderes Gerät streamen.
Inzwischen arbeitet auch Apple an einem cloudbasierten Musikdienst. iTunes-Anwender sollen künftig in der Lage sein, ihre Videos im Web zu speichern. Wahrscheinlich nutzt das Unternehmen dafür Technologien des im Dezember 2009 übernommenen und im Mai 2010 geschlossenen Musikdiensts Lala.
Google-CEO Eric Schmidt (Mitte) plant anscheinend ein Konkurrenzangebot zu Apples iTunes. Das Bild zeigt ihn im Dezember 2009 mit Doug Morris (links), CEO der Universal Music Group, und Rolf Schmidt-Holtz, Chef von Sony Music (Foto: Greg Sandoval, News.com).
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