Auch die Marktforscher von IDC haben für 2011 Cloud Services, Mobile Computing und Social Networking als prägende Trends ausgemacht. Alle drei erreichen laut IDC die Marktreife und wachsen 2011 und in den nachfolgenden Jahren zu einer neuen Mainstream-Plattform zusammen. „Wir gehen davon aus, dass diese transformativen Technologien im Jahr 2011 die Pionierphase hinter sich lassen und den ersten Schritt in den Mainstream vollziehen“, sagt Frank Gens, Senior Vice President und Chef-Analyst bei IDC.
„Im Zuge dieser Entwicklung konzentriert sich die IT-Branche verstärkt auf den Ausbau und die Nutzung dieser dominierenden Plattform der nahen Zukunft, mit mobilen, cloud-basierten Applikationen und Services, ergänzt durch wertschaffende Social Business Applikationen und pervasive Analysemöglichkeiten.“ Diese Neustrukturierung eröffne neue Märkte und bringe neue Chancen mit sich. Sie stelle aber auch alle Annahmen dahingehend auf den Kopf, wer in der Branche eine führende Rolle einnehmen wird und wie diese Marktführer ihre Führungsposition etablieren und festigen.
Marktführer verteidigen ihre Ansprüche
Einer der Marktführer, SAP, hat bereits Schritte unternommen, um seine Position zu festigen: Die Übernahme von Sybase für 5,8 Milliarden Euro war einer der wichtigsten. Andere, etwa die Vorstellung des Kollaborationstools Streamwork, zwar weniger spektakulär, aber für SAP strategisch sicher nicht weniger wichtig, geht es doch darum, den Anschluss an neue Nutzungsgewohnheiten nicht zu verlieren. Dazu gehört auch, dass man in Walldorf einer der ersten gewerblichen iPad-Nutzer im großen Stil ist und nicht müde wird, die Möglichkeiten der eigenen Software darauf auszuloten und anzupreisen -auch wenn ein großer Teil der Stammkundschaft noch skeptisch ist. Nichstdestotrotz legt SAP auch auf der CeBIT den Schwerpunkt auf die als zukunfsträchtig erkannten Themen (Halle 4, Stand D04 sowie Halle 5 Stand A18 und B26).
Zwei weitere Branchengrößen, Microsoft und die Deutsche Telekom, haben angekündigt, die CeBIT für den Start eines gemeinsamen Cloud-Angebots nutzen zu wollen. Es soll sich unter anderem an Branchen wie Banken und Versicherungen, Automobil- und Zuliefererindustrie sowie die Energiewirtschaft richtet. In ihnen sollen Großkunden mit Cloud-Lösungen die Kommunikation und die Zusammenarbeit ihrer Mitarbeiter im Unternehmensverbund erhöhen. Microsoft bringt die Produkte Office, Exchange, Lync und SharePoint. T-Systems stellt die Software über seine deutschen Rechenzentren zur Verfügung und sorgt für die Integration in die IT-Landschaft der Kunden.
Cloud Computing World
Die größte Sorge von Firmen in Bezug auf die Cloud-Nutzung sind wie bereits geschildert Sicherheitsbedenken. Offizielle Stellen sehen eine Möglichkeit diese auszuräumen, indem die Cloud „nationaler“ wird – spricht nicht alle Daten zwangsläufig zu den großen Anbietern wie Amazon und Google über den großen Teich geschoben werden.
In diese Richtung gehen Bemühungen wie die Cloud-Computing-Allianz der Fraunhofer-Gesellschaft und der im Umfeld der Initiative IT-Strategie der Bundesregierung „Deutschland Digital 2015“ im September vom Bundeswirtschaftsministerium ausgeschriebene Cloud-Wettbewerb. Dieser steht unter dem Motto „Sichere Internet-Dienste – Sicheres Cloud-Computing für Mittelstand und öffentlichen Sektor (Trusted Cloud)“. Er ist Teil eines breiteren, Anfang Oktober offiziell vorgestellten Aktionsprogramms Cloud Computing.
In dessen Rahmen findet auf der CeBIT in Halle 4 auch die Sonderschau „Cloud Computing World“ statt. Dort sollen ausgewählte Pilotprojekte aus dem Wettbewerb vorgestellt werden. Außerdem gibt es ein umfangreiches Vortragsprogramm. In dem Sonderbereich mit Vortragsprogramm sind unter anderem Atos Origin, Cisco, Computacenter, Dell, EMC, Fujitsu, Hewlett-Packard, IBM, NetApp, Salesforce, Siemens und SAP vertreten. Damit können sich interessierte Anwender dort tatsächlich einen guten Überblick über Angebote und Strategien der Firmen verschaffen, die am lautesten für die Cloud trommeln. Und die Chancen stehen gut, dass diese CeBIT-Initaitive des Bitkom nicht das traurige Schicksal einiger ihrer Vorgänger teilt – etwa das des Sonderbereichs Green-IT.
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