ZDF-Intendant Markus Schächter hat den Start von mobilen Applikationen angekündigt, die auf die Online-Videosammlung („Mediathek„) des Senders zugreifen können. „Wir werden unsere Internet-Portale schrittweise auch als Apps für die derzeit größten Plattformen, also für Smartphones und Tablets, Apple und Android, bereitstellen. Den Beginn macht die ZDFmediathek in diesem Frühjahr. Angebote für heute.de, ZDF.de und die tivi-Videothek planen wir für Sommer 2011, sport.zdf.de folgt dann Anfang 2012.“
Die neuen Ausgabewege könnten eine zusätzliche Reichweite schaffen, die mit herkömmlichen Webseiten nicht zu erzielen sei, schreibt Schächter an den ZDF-Fernsehrat. Ähnlich wie seine ARD-Kollegen geht er davon aus, dass durch die Apps – bis auf die einmalige Programmierung – kein Mehraufwand bei der Produktion entsteht: „Seit 2001 verfolgt das ZDF mit seinen Online-Angeboten die Strategie, Inhalte einmal zu produzieren und sie dann für unterschiedliche Geräteklassen und Verbreitungswege zugänglich zu machen.“
Anwendungsprogramme für Smartphones und Tablets seien heute „nichts anderes als ein nächster Schritt dieser bewährten Strategie“. Die ZDF-Onlinesysteme würden so angepasst, dass die schon produzierten Inhalte auch für Apps automatisch ausgespielt werden.
Das ZDF hält Applikationen, die die Nutzung seiner Online-Angebote ermöglichen oder erleichtern, rundfunkrechtlich für zulässig, weil sie im genehmigten Telemedienkonzept enthalten seien. Darin werde die technische Aufbereitung der Inhalte für PCs und mobile Endgeräte hervorgehoben. Grundsätzlich müsse das ZDF Apps für seine staatsvertraglich bestimmten Angebote kostenlos anbieten.
Außerhalb des gesetzlichen Auftrags könne die gewerbliche Tochter ZDF Enterprises auch kostenpflichtige oder werbefinanzierte Applikationen anbieten. Zulässig sei dies für Angebote, die nicht vom Telemedienkonzept umfasst sind, beispielsweise Rezepte aus der Sendung „Lanz kocht“, die nach dem Telemedienkonzept nicht mehr im Onlineangebot des ZDF vorgehalten werden dürften.
Die ARD hatte im Dezember mit ihrer viel beachteten Tagesschau-App fürs iPhone vorgelegt. Drei Wochen später folgte eine Sportschau-App – zunächst ebenfalls ausschließlich für Apple-Geräte. Die ARD plant ausdrücklich auch „kostenpflichtige Angebote“ zu einem späteren Zeitpunkt.
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