IBM und indische Regierung testen Sprach-Web

Im World Wide Telecom Web gibt es Telefonnummern statt URLs und Sprachnachrichten statt Texten und Bildern. Es wird für die Arbeitsvermittlung eingerichtet. Fast jeder Inder hat ein Handy, aber nur einer von 14 Internetzugang.

IBM und die indische Regierung haben ein gemeinsames Projekt gestartet, das auf dem Konzept des Spoken Web basiert. Dieses System sieht Internetzugriff mit dem Telelefon vor, und Websites bestehen nicht aus Text und Bildern oder Video, sondern Sprachbotschaften.

In dem Projekt geht es darum, Arbeitsstellen zu vermitteln. In Indien haben laut McKinsey nur sieben Prozent der Bürger Webzugriff, aber fast jeder besitzt ein Handy. Wenn der Versuch erfolgreich ist, plant IBM, ihn auf andere Märkte zu übertragen.

IBMs Partner vor Ort ist die Karnataka Vocational Training and Skill Development Corporation (KVTSDC), benannt nach dem am schnellsten wachsenden indischen Staat Karnataka. Zusammen will man eine Cloud-Plattform für das Angebot entwickeln, die dann Firmen, Vermittler und Arbeitssuchende nutzen können.

IBM liefert vor allem Analysemöglichkeiten. Die beteiligten Firmen bekommen ausführliche Statistiken zu Angebot und Nachfrage. Die Bezahlung erfolgt nach dem Pay-as-you-go-Verfahren, also zugriffsbasiert. Die Eignung von Kandidaten wird durch Crowdsourcing (Bewertungen anderer Nutzer) eingestuft.

Das Projekt läuft zunächst in zwei Bezirken von Karnataka an und wird dann auf acht andere ausgeweitet. Ziel der indischen Regierung ist es, bis 2022 im Land 500 Millionen für ihre Tätigkeit qualifizierte Arbeiter zu haben.

Das von IBM so bezeichnete „Spoken Web“ oder auch „World Wide Telecom Web“ ordnet jeder Site eine eigene Telefonnummer zu. Diese Nummer entspricht quasi der URL – unter ihr findet man die Inhalte eines Nutzers.

Im Spoken Web ersetzen Telefonnummern URLs, und Websites bestehen aus Sprachnachrichten (Diagramm: IBM).
Im Spoken Web ersetzen Telefonnummern URLs, und Websites bestehen aus Sprachnachrichten (Diagramm: IBM).

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