Skype will künftig auch mit Werbung verdienen. Das Unternehmen zeigt ab sofort in der Windows-Version seines VoIP-Clients Anzeigen an. Sie werden anfänglich nur in den USA, Großbritannien und Deutschland eingeblendet. Zu den Werbekunden zählen unter anderem Groupon, Universal Pictures, Visa und Volkswagen.
„Wir glauben, dass uns Werbung, wenn sie richtig gemacht ist, bei der Entwicklung großartiger Produkte helfen wird“, schreibt Doug Bewsher, Chief Marketing Officer bei Skype, in einem Blogeintrag. Die Anzeigen erschienen nur gelegentlich und beeinträchtigten das Nutzererlebnis nicht. Es sei geplant, täglich nur eine Anzeige pro Marke zu zeigen.
Um Werbung auf Nutzer auszurichten und die Relevanz zu verbessern, werde Skype anonyme Informationen wie Standort, Geschlecht und Alter verwenden, schreibt Bewsher weiter. Über die Privatsphäreeinstellungen im Menü „Optionen“ könne die Weitergabe dieser Daten an Werbetreibende ausgeschaltet werden.
Auch andere kostenlose Instant-Messaging-Anwendungen blenden Werbung ein. Die Anzeigen sind Skypes drittes Standbein. Bisher verdient das Unternehmen mit Gebühren für Anrufe in Fest- und Mobilfunknetze sowie Premium-Dienste für Unternehmen.
Am vergangenen Freitag hat Skype auch seine jüngsten Nutzerzahlen veröffentlicht. Zum Jahresende verfügte das Unternehmen über 663 Millionen registrierte Nutzer. Davon sind laut Skype 145 Millionen aktive Anwender. 8,8 Millionen Skype-Nutzer zahlen für den Dienst.
Des Weiteren hat Skype die Bilanz für das Geschäftsjahr 2010 vorgelegt. Bei einem Umsatz von 859,8 Millionen Dollar (614,5 Millionen Euro) erwirtschaftete der VoIP-Anbieter bis zum 31. Dezember 2010 einen Verlust von 6,9 Millionen Dollar (4,9 Millionen Euro). 2009 nahm Skype 718,9 Millionen Dollar ein, was zu einem Fehlbetrag von 358,8 Millionen Dollar führte. Darin enthalten sind noch Zahlen von vor der Abspaltung des Unternehmens von Ebay.
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