EU will bis 2019 Recyclingquote von 65 Prozent bei Elektroschrott

Die Umweltminister der 27 EU-Staaten haben sich auf strengere Auflagen zur Entsorgung von Elektroschrott geeinigt. Künftig sollen deutlich mehr alte Elektrogeräte wiederverwertet werden als bisher. Die Sammelquote wollen die Minister in zwei Schritten erhöhen: In vier Jahren sollen 45 Prozent des Elektroschrotts recycelt werden, in acht Jahren 65 Prozent. Derzeit werden durchschnittlich nur etwa 30 Prozent der Elektrogeräte wiederverwertet.

Die EU-Kommission hatte noch strengere Ziele vorgeschlagen. Umweltkommissar Janez Potocnik bedauerte, dass der ungarische Vorschlag nicht weit genug gehe: „Es ist wichtig, dass wir Elektromüll nicht mehr als Last, sondern als wertvolle Ressource betrachten.“ So enthielten 40 Handys rund ein Gramm Gold.

Vor allem auch Deutschland hatte sich für eine höhere Sammelquote eingesetzt. „Wir wollen sicherstellen, dass das, was einmal im Kreislauf ist, auch wiederverwertet wird“, sagte Umweltstaatssekretärin Katherina Reiche (CDU). Das sei ein wesentlicher Beitrag zur Rohstoffsicherung in Europa. Die Länder könnten es sich nicht mehr leisten, Ressourcen zu verschwenden. Zudem müsse man vermeiden, dass Elektroschrott illegal in Entwicklungsländer exportiert werde.

Nach Angaben von EU-Diplomaten sind die skandinavischen Länder heute mit fast 65 Prozent Spitzenreiter beim fachgerechten Sammeln von Elektroschrott. Am schlechtesten stehen die neuen Mitgliedstaaten in Osteuropa da, für die deshalb eine Sonderregel vorgesehen ist. Deutschland hat insgesamt eine Sammelquote von knapp 40 Prozent.

Recycling bei HP in Roseville, Kalifornien (Bild: News.com)