Bericht: Yahoo verkauft Delicious für ein bis zwei Millionen Dollar

Angeblich gibt es angesichts dieses Schleuderpreises mehrere Interessenten. Andere Medien sprechen von 5 Millionen Dollar Verkaufspreis. Dass Yahoo einen Abnehmer sucht, ist seit Dezember bekannt.

Einem Bericht des US-Branchenportals Business Insider zufolge steht der Verkauf von Delicious durch Yahoo unmittelbar bevor. Angeblich sind Interessenten bereit, für den Lesezeichendienst zwischen ein und zwei Millionen Dollar zu bezahlen. Andere Medien spekulieren ebenfalls über einen Verkauf, gehen aber von einem Transaktionsvolumen von fünf Millionen Dollar aus.

Den Käufer nennt die anonyme Quelle von Business Insider nicht. Sie lässt aber durchblicken, dass es sich um einen „strategischen Partner“ handle. In Frage käme etwa StumbleUpon: Der Empfehlungsdienst hat erst kürzlich eine weitere Finanzierungsrunde in Höhe von 17 Millionen Dollar abgeschlossen und verfügt daher über die nötigen Barmittel. Eine diesbezügliche Anfrage von Business Insider hat StumbleUpon bisher jedoch nicht kommentiert.

Dass Yahoo sich im Zuge seiner Neuausrichtung von Delicious trennen will, war im Dezember durchgesickert. „Wir prüfen und bewerten unser Portfolio fortlaufend und werden einige Produkte in den kommenden Monaten einstellen, darunter Yahoo Buzz, unsere Traffic-APIs und andere“, hieß es damals in einer Pressemeldung des Unternehmens. Der Schritt sei Teil der laufenden Reorganisation.

Ein Screenshot eines firmeninternen Webcasts, den der frühere Yahoo-Mitarbeiter Eric Marcoullier, Gründer von MyBlogLog, per Twitter verbreitet hat, legte nahe, dass neben Delicous auch AltaVista, AllTheWeb.com, MyBlogLog, Yahoo Buzz und Yahoo Picks betroffen sein werden. Weitere Dienste sollen zusammengelegt werden, darunter der Geolokalisierungsdienst Fire Eagle und das Event-Portal Upcoming.

Wenige Tage danach wurden Pläne bekannt, denen zufolge sich Delicious von seinem Mutterunternehmen lösen will, um dem Aus zu entgehen: „Wir werden Delicious nicht schließen“, teilten leitende Mitarbeiter im Delicious-Blog mit. „Wir haben festgestellt, dass unsere Strategien und die von Yahoo nicht zusammenpassen.“ Und: „Wir denken aktiv über die Zukunft von Delicious nach. Wir prüfen unterschiedliche Optionen und sprechen mit Unternehmen.“ Eine Lösung außerhalb von Yahoo sei im Sinne der Nutzer.

Yahoo hatte Delicious 2005 übernommen. Eine Kaufsumme wurde damals nicht genannt, Schätzungen gingen aber von einem Betrag zwischen 15 und 30 Millionen Dollar aus. Gründer Joshua Schachter hat das Unternehmen vor zwei Jahren verlassen und war danach für kurze Zeit bei Google beschäftigt.

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