Google zahlt 900 Millionen Dollar für Nortels Telekommunikationspatente

Nortel hat seine verbliebenen Patente und Patentanträge für 900 Millionen Dollar an Google verkauft. Der Suchanbieter erhält dafür rund 6000 Patente für drahtgebundene und drahtlose digitale Kommunikationstechnologien.

Laut Kent Walker, Senior Vice President und Leiter von Googles Rechtsabteilung, will das Unternehmen so seine Position in Patentstreitigkeiten stärken. „Eine der besten Verteidigungsstrategien gegen diese Art von Klagen ist ironischerweise ein beeindruckendes Patentportfolio. Es gibt einem die Freiheit, neue Produkte und Dienste zu entwickeln“, schreibt Walker im Google-Blog. „Google ist ein relativ junges Unternehmen, und obwohl die Zahl unserer Patente zunimmt, haben viele Mitbewerber größere Portfolios, weil es sie schon länger gibt.“

Die Schutzrechte, die Google vom insolventen Netzwerkausrüster übernehmen wird, decken verschiedene Telekommunikationstechniken ab, darunter Mobilfunk, LTE, Datennetzwerke, Sprache, Halbleiter und Optik. „Das Patentportfolio berührt fast alle Bereiche der Telekommunikation und auch weitere Märkte wie Internetsuche und Social Networking“, heißt es in einer Pressemitteilung von Nortel.

Nach Angaben des Netzwerkausrüsters haben mehrere Interessenten Gebote für die Patente abgegeben. Bei der getroffenen Übereinkunft handle es sich um einen sogenannten „Stalking Horse Asset Sale“, der es anderen Bietern ermögliche, ein höheres Gebot als Google abzugeben.

Nortel hatte sich im Januar 2009 für zahlungsunfähig erklärt und Gläubigerschutz beantragt. Seitdem hat das kanadische Unternehmen mehrere Geschäftsbereiche verkauft. Der Wireless-Sparte war Mitte September 2009 der Enterprise-Solutions-Bereich gefolgt, der für 900 Millionen Dollar an Avaya ging. Ende Oktober 2009 übernahm Hitachi Teile des LTE-Geschäfts, im März 2010 kaufte Genband die VoIP-Sparte. Im gleichen Monat schloss Ciena den Kauf von Nortels Netzwerkgeschäft ab. In der vergangenen Woche verkaufte Nortel 666.624 auf sich registrierte IPv4-Adressen an Microsoft. Der Softwarekonzern zahlt insgesamt 7,5 Millionen Dollar, also 11,25 Dollar pro Adresse.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Black Friday: Vorsicht vor schädlichen QR-Codes

Bösartige QR-Codes, die per E-Mail versendet werden, eignen sich sehr gut, um Spam-Filter zu umgehen.

8 Stunden ago

Black Friday: Zahl der ominösen Shopping-Websites steigt

Unsichere Websites und Phishing-Mails in Verbindung mit Black Friday können kauffreudigen Konsumenten zum Verhängnis werden.

8 Stunden ago

SmokeBuster bekämpft SmokeLoader

Malware SmokeLoader wird weiterhin von Bedrohungsakteuren genutzt, um Payloads über neue C2-Infrastrukturen zu verbreiten.

15 Stunden ago

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

1 Tag ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

1 Tag ago

Ionos führt neue AMD-Prozessoren ein

Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…

1 Tag ago