Das Übertragen von Daten auf das PlayBook geschieht weder per einfachem Drag-and-Drop, wie man es von Android her kennt, noch per aufwändiger Synchronisierung à la iTunes, die Apples iOS-Geräte erfordern. Sobald man das RIM-Tablet mit einem PC oder Mac verbindet, startet sich die Installationsroutine der BlackBerry Desktop Software. Das Setup läuft kurz und problemlos ab. Der Anwender kann sich entscheiden, ob er Fotos, Musik, Videos et cetera automatisch oder manuell synchronisieren möchte.

Außerdem legt die RIM-Software ein virtuelles Laufwerk auf dem Rechner an, das über die gerätespezifische BlackBerry PIN-ID mit dem eigenen PlayBook verbunden ist. Das Tablet erhält die Verbindung über WLAN aufrecht, wenn sich der Nutzer in Reichweite aufhält und ermöglicht so einen einfachen Datei-Austausch. Es stellt überhaupt kein Problem dar, eben schnell eine Präsentation oder das neue Lieblingslied aufs PlayBook zu verschieben. Dies ist binnen Sekunden drahtlos erledigt, ohne dass man das PlayBook überhaupt aus der Tasche nehmen muss.

Das PlayBook bringt bereits ab Werk zahlreiche nützliche Apps mit. Doch mit Abstand am besten gefällt hier der Webbrowser.

Mitgelieferte Apps

Natürlich sind grundlegende Tools wie Musik- und Videoplayer, Kamera-/Camcorder-App und Wettervorhersage mit an Bord. Darüber hinaus gibt es auch die üblichen Apps wie YouTube, E-Book-Reader oder Bing Maps. Ein paar Spiele wie Need for Speed und Tetris sind ebenfalls mit von der Partie.

Die Killer-App ist jedoch die Surf-Software. Im Gegensatz zu den Browsern, die iOS und Android mitbringen und die sich von Smartphones aufs Tabletformat gestreckt haben, hat RIM dem PlayBook eine komplett neu entwickelte Software spendiert. Das Surferlebnis ist dem auf einem Desktop-PC extrem ähnlich. Und man muss sich nie mit den mobilen Versionen von Webseiten herumschlagen.

Als Sahnehäubchen unterstützt der Browser außerdem Adobe Flash 10.2 vollständig. Damit lassen sich wie auf dem PC alle Videos, Animationen, Spiele und natürlich auch Werbeanzeigen in voller Pracht genießen. Darüber hinaus gibt es noch einen Modus für anonymes Browsen sowie die Möglichkeit, Cookies, WebSockets und Pop-Ups zu deaktivieren. Unser einziger Kritikpunkt am Browser betrifft nicht einmal den Browser selbst: Das Display ist schlicht zu klein, als dass längere Internetsessions wirklich Spaß machen würden. Man ist ständig am rein- und rauszoomen und wird das Gefühl nicht los, man betrachtete das Web durch ein 7-Zoll-Schlüsselloch. Hier stehen beispielsweise das iPad oder das Motorola Xoom mit der doppelten Bildschirmfläche deutlich besser da.

Mit an Bord des PlayBook ist außerdem die volle Docs-To-Go-Suite, mit der sich die gebräuchlichen Office-Formate betrachten und bearbeiten lassen. Zusammen mit dem integrierten HDMI-Output wird das RIM-Tablet so zu einem praktischen Präsentationswerkzeug. Der Videoausgang spiegelt wahlweise einfach den aktuellen Bildschirminhalt auf einen Fernseher oder einen Projektor oder überträgt immer nur das Geschehen aus einer bestimmten Anwendung.

BlackBerry Bridge

Wer sich vom PlayBook reihenweise neue Apps für E-Mail, Kalender, Messaging, Kontakte, Tasks oder Memos erwartet, sollte besser sein BlackBerry-Smartphone griffbereit haben. Denn RIM erwartet wohl, dass die meisten Nutzer eher den hervorragenden Browser nutzen werden, um webbasierte Lösungen wie Google Apps zu nutzen.

BlackBerry-loyale Nutzer können ihr Smartphone über Bluetooth mit dem PlayBook verbinden. Dazu hält die kostenlose App BlackBerry Bridge her. Ist die Verbindung hergestellt, erscheint im App-Menü des PlayBooks ein zusätzliches Tab, in dem sich die Brot-und-Butter-Apps des Handys verwalten lassen: BlackBerry Messenger, Mail, Calender, Contacts, Tasts und Memos.

Der Vorteil dieser – zugegebenermaßen etwas umständlichen – Lösung ist, dass sich auf dem Tablet niemals irgendwelche sensiblen Daten befinden. Stattdessen dient das PlayBook eher als Vergrößerungsglas für die Smartphone-Apps. Sobald Handy und Tablet nicht mehr miteinander verbunden sind, gibt es keine Spuren mehr auf dem PlayBook. Das dürfte insbesondere Unternehmen freuen, die in riesige Konstrukte aus Sicherheitsbürokratie eingesponnen sind. Denn das RIM-Tablet lässt sich sofort unkompliziert in ein bestehendes, BlackBerry-basiertes System einbinden.

Mit anderen Smartphones kommuniziert das PlayBook natürlich ebenfalls: Das Tablet nutzt dann beispielsweise die Datenverbindung des Tethering-fähigen Android-Handys, um sich mit dem Internet zu verbinden.

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