Cloud Computing: besonders erfolgreich bei jungen Unternehmen

„Wir haben nicht nur in dieser Studie festgestellt, dass sich die Entscheidungsträger verjüngt haben“, sagt Softselect-Geschäftsführer Gottwald. „Damit meine ich nicht die Generation plus zwanzig. Immer mehr IT-Verantwortliche sind Anfang bis Mitte 30.“ Diese Generation sei offene Strukturen aus Facebook, Twitter und Xing bereits gewöhnt. Sie gehe daher auch mit neuen Technologien wie Cloud Computing aufgeschlossener um.

Das bedeute allerdings nicht, dass diese Offenheit mit Leichtfertigkeit gleichzusetzen sei. „Sie haben sehr hohe Ansprüche, halten es aber per se nicht für unmöglich, sichere Strukturen und Geschäftsprozesse über Unternehmensgrenzen hinaus auszulagern“, so Gottwald. „Ihr Sicherheitsbewusstsein ist genauso hoch wie bei etablierten Unternehmen.“ Es ist also auch eine Generationsfrage, wie man der Cloud begegnet.

Die Frage der Sicherheit

Das gilt insbesondere für das Thema Sicherheit. Tiez-Niemzock vertritt diesbezüglich einen Standpunkt, den Berater immer wieder versuchen, mittelständischen Unternehmen nahe zu bringen. „Ich verstehe die Sicherheitsdebatte überhaupt nicht“, sagt der 44-Jährige. „Ich weiß, dass es viele gibt, die davor zurückschrecken, ihre Firmendaten nach draußen zu geben, weil es ihnen zu unsicher ist. Ich persönlich finde nichts unsicherer als meine Daten in meinem Büro auf dem Rechner zu haben. Da ist jedes Rechenzentrum die sicherere Lösung. Gerade die Sicherheit ist für mich ein Argument für Cloud-Dienste.“

Als Bestsidestory 2009 eine Größe erreicht hatte, bei der Geschäftprozesse wie Angebote, Rechnungen, Projektcontrolling und Buchhaltung mit Excel-Listen nicht mehr übersichtlich darstellbar waren, entschieden sich die Gesellschafter konsequent für eine ERP-Online-Lösung. Den Zuschlag erhielt SAPs Business By Design – auch wegen der Sicherheit.

„Wenn ich mir anschaue, wie dieses Rechenzentrum gesichert ist – mit biometrischen System und Protokollen, die genau dokumentieren, wer an meine Daten kommt – dann muss ich erkennen, dass ich mir selbst so viel Sicherheit überhaupt nicht leisten kann.“

Fazit

Zugegeben, Bestsidestory hat ideale Voraussetzungen für Cloud-Services: Geringe Mitarbeiteranzahl, kaum gesetzliche Auflagen was den Datenschutz betrifft, wenig hierarchische Strukturen und – was noch viel entscheidender ist – die Firma hatte von Anfang an keine eigene IT-Abteilung.

Denn das, so zeigt die Sofselect-Studie ebenfalls, ist der größte Hemmschuh für eine Cloud-Entscheidung: 93 Prozent aller mittelständischen Unternehmen gaben an, dass die eigene Infrastruktur gegen die Einführung vom SaaS spricht. Aber auch das ist vielleicht nur noch eine Generationenfrage.

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4 Kommentare zu Cloud Computing: besonders erfolgreich bei jungen Unternehmen

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  • Am 27. April 2011 um 21:15 von Axel von Leitner

    Cloud Lösungen ermöglichen kleinen Unternehmen höhere Qualität
    Physikalische Sicherheit ist nicht mehr nur das wichtigste, da stimme ich M@tze völlig zu.

    Allerdings hat das Cloud Modell aus meiner Sicht auch softwareseitig deutliche Vorteile. Nehmen wir als Vergleich einmal den kleinen Server oder die kleine Serverfarm im Keller des mittelgroßen Betriebes. Irgendwann hat ein Anbieter mal einen Server inklusive Software aufgesetzt. Das läuft jetzt so und wird bis auf das nächtliche Backup ab und an gewartet. Die wenigsten Firmen leisten sich einen Experten zur kontinuierlichen Überwachung dieser Systeme. Zudem gilt dort meist die Annahme, dass sich die Server hinter einer ordentlichen Firewall im gesicherten Netzwerk befinden. Die meisten Systeme in so einem Umfeld sind auf ganz andere Angriffsszenarien ausgelegt als Cloud Dienste, die grundsätzlich im bösen Internet wohnen. Zudem stehen hinter den Cloud Diensten Experten, die sich kontinuierlich um die Sicherheit kümmern können.

    Was wenn das Rechenzentrum Probleme hat?
    Zum einen vom Personal, zum anderen aber auch von der Ausstattung kann sich kaum ein Unternehmen den Standard im Rechenzentrum leisten. Oder kennen Sie einen Betrieb der dauerhaft Elektriker, Sicherheitsexperten oder Netzwerkspezialisten vorhält? Dies wird erst möglich durch die Synergien des Cloud Betriebs.

    Die Wahrscheinlichkeit, dass in einem Rechenzentrum alle Redundanzen versagen ist so marginal. Die von Ihnen genannten Fälle hat es gegeben, aber rechnen Sie dagegen mal die Fälle an Stromausfällen in normalen Bürogebäuden. Vor einiger Zeit haben die Notdiesel eines Rechenzentrums auch mal die anliegende Stadt mit zusätzlichem Strom versorgt, weil die Energieriesen Probleme hatten.

    • Am 29. April 2011 um 12:13 von M@tze

      AW: Cloud Lösungen ermöglichen kleinen Unternehmen höhere Qualität
      Sicher, fuer kleine Firmen macht es mehr Sinn seine Daten bei einem Dienstleister abzulegen, da fuer sie sonst die Wartung und Pflege der Systeme zu teuer oder ganz vergessen wuerde. Ab einer bestimmten Firmengroesse macht es aber wie gesagt, meines Erachtens, keinen Sinn.

      Auch wenn die Clouddienste gernell im "boesen Internet" haengen, halte ich die Moeglichkeit das ein Mitarbeiter des Cloudbetreibers absichtlich oder durch Unachtsamkeit Zugang zu Daten verschafft fuer groesser, als dass sich jemand von Extern "einhackt". Zumal ein grosses Rechenzentrum auch ein lohnenderes Ziel darstellt, als der kleine dedizierte Server im Keller einer Firma.

      Wenn das Rechenzentrum Probleme hat, haben mit Sicherheit auch gleich alle anderen Firmen die dort gehostet werden, Probleme. Ein Rechenzentrum ist sicher redundanter aufgebaut und hat Desaster Recovery Plaene (hoffentlich), wodurch sich aber auch das Risiko ergibt, dass ein Fehler in einer Komponente (Switch, Firmware, Server, …) die redundanten Systeme ebenso betreffen kann.

      Die Zukunft wird zeigen, wie sehr sich das Prinzip Cloud bewaehrt.

    • Am 2. Mai 2011 um 14:40 von M@tze

      Kaum haben wir darueber geredet …
      „Die Wahrscheinlichkeit, dass in einem Rechenzentrum alle Redundanzen versagen ist so marginal.“

      Serverausfälle nach Feuer im Rechenzentrum des italienischen ISP Aruba:
      http://www.zdnet.de/news/digitale_wirtschaft_internet_ebusiness_serverausfaelle_nach_feuer_im_rechenzentrum_des_italienischen_isp_aruba_story-39002364-41552375-1.htm

  • Am 27. April 2011 um 9:42 von M@tze

    Nicht nur Vorzuege nennen …
    Bei all dem Lobgesang auf Clouddienste haetten aber wenigstens auch ein paar Nachteile genannt werden sollen. Es sei denn, dieser Beitrag war als verkappte Werbung fuer Stratos, SAP & Google zu lesen?!

    „Wenn ich mir anschaue, wie dieses Rechenzentrum gesichert ist – mit biometrischen System und Protokollen, die genau dokumentieren, wer an meine Daten kommt – dann muss ich erkennen, dass ich mir selbst so viel Sicherheit überhaupt nicht leisten kann.“

    Daran sieht man, dass der gute Mann sich mit „Eyecandy“ ueberzeugen liess. Wer bricht denn heutzutage bitte „physisch“ im Serverraum ein, dass eine biometrische Kontrolle unabdingbar waere? Die Protokolle sind auch gut und schoen, dann kann ich nachher eventuell nachvollziehen mit welchem (gehackten?) Login meine Geschaeftsdaten entwendet wurden, dann ist es aber schon zu spaet. Die meisten Angriffe finden sowieso immer noch von „innen“ statt, also von Mitarbeitern die sowieso Zugriff auf das System haben (siehe Bradley Manning und Wikileaks).

    Was passiert, wennd der Hoster pleite geht oder das Rechenzentrum Probleme hat (Netzwerk, Strom, …)? Alles schon passiert …
    Dann muss ich mich in Demut hinsetzen und warten bis der Hoster meine Daten wieder online bekommt – und kann nichts machen.

    Ich glaube nicht, dass Cloud DIE Loesung der naechsten Jahre wird. Auch wenn das immer widder so dargestellt wird …

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