Wolfgang Kobek, der Autor dieses Gastbeitrags für ZDNet, ist Managing Director & Regional Vice President bei QlikTech (Bild: QlikTech).
Traditionelle Business Intelligence-Systeme sind an ihre Grenzen gestoßen. Neue Konzepte müssen her, um dem Anwender ein unkompliziertes und verständliches Analysesystem an die Hand zu geben. QlikTech setzt dazu auf ein als „Business Discovery“ bezeichnetes Konzept, hinter dem sich „anwendergesteuerte BI“ verbirg. Durch diesen Paradigmenwechsel gehören statische Reports und vordefinierte Analysepfade der Vergangenheit an: Mit wenigen Klicks soll sich jeder Mitarbeiter, egal in welcher Abteilung, einen Überblick über die für ihn relevanten Daten verschaffen und seine Fragen mit eigenständigen Datenanalysen beantworten können.
Das Ende der traditionellen BI-Systeme? Jeder Anwender kann seine eigenen Analysen erstellen? Skeptiker könnten argumentieren, dass die üblichen BI-Systeme doch ganz gut funktionieren – letztendlich liegt doch immer die mehr oder weniger gewünschte Analyse auf dem Schreibtisch. Und traditionelle BI ist in Unternehmen immerhin etabliert – warum also etwas ändern? Das kostet doch alles nur Zeit und Geld.
Aber Hand aufs Herz: Wer hat sich nicht schon einmal über die Zeitspanne geärgert, die zwischen einer Anfrage an die IT-Abteilung und dem fertigen Report verstreicht? Und wenn gar eine neue Dimension hinzugefügt werden muss, gehen wieder ein paar Wochen ins Land, bevor das Ergebnis fertig ist. Dabei werden über einen längeren Zeitraum personelle und strukturelle Ressourcen gebunden, was für ein Unternehmen unnötige Kosten bedeutet.
Gewandelte Erwartungen an Unternehmenssoftware
Die Erwartungen an Unternehmenssoftware sind insgesamt deutlich gestiegen. IT-Abteilungen werden zunehmend dafür verantwortlich gemacht, dass Unternehmensdaten schwer zugänglich sind und es beispielsweise eine Woche dauert, einen Bericht oder einen Infocube zu erstellen. Anwender benötigen jedoch Daten für ihre Entscheidungen und sind frustriert, wenn diese nicht zeitnah von der IT-Abteilung zur Verfügung gestellt werden. Zudem ist es für Benutzer schwer, mit traditionellen BI-Systemen zu arbeiten, da diese sehr komplex sind. Schlussendlich landet die Software oftmals als Shelfware ungenutzt in der Schublade.
Doch auch die IT-Abteilungen sind unzufrieden. Sie müssen sich rechtfertigen und einen regelrechten Business Case für jedes Detail definieren, obwohl dies lediglich ein eher unbedeutendes Teilsegment der Software-Architektur darstellt. Es ist absurd, wenn Anwender 18 Monate auf die Installation von BI warten und dann nochmals mehrere Monate vergehen, bis Cubes angelegt werden. „Business Discovery“ bedeutet, dass Anwender selbstständig ihre eigenen Analysen erstellen und nutzen. Selbst bei großen Datenmengen oder Tausenden von Benutzern ist ein konsistentes und schnelles Benutzererlebnis sichergestellt und die IT-Abteilung hat Zeit, sich auf strategische Projekte zu konzentrieren.
Herkömmliche Business-Intelligence-Systeme haben eindeutig ausgedient, da sie ungeeignet sind, Anwendungen zu liefern. Also werden diese nach und nach von der Bildfläche verschwinden. Irgendwo zwischen Facebook und iPad haben sich die Anforderungen der Menschen an Software verändert: Privat ist jeder Anwender inzwischen gewöhnt, mit wenigen Klicks die gewünschten Informationen in Online-Suchportalen zu finden. Umso schwerer fällt es im täglichen Arbeitsalltag, komplexe Suchvorgänge im Unternehmen zu akzeptieren.
Jeder Mitarbeiter ein Analyst
Business Discovery beschreibt ein umfassendes Konzept, mit dem die Lücke zwischen traditionellen BI-Lösungen und unabhängigen, Standalone-Office-Anwendungen wie Excel geschlossen wird. Wie bei Google werden die Anwender animiert, nach Daten zu suchen und diese zu analysieren, ohne sich dabei Gedanken über die zugrundeliegende Technologie zu machen.
Business Discovery verfolgt einen Bottom-up-Ansatz: Die Mitarbeiter in den einzelnen Abteilungen können mit wenigen Klicks eine BI-Anwendung erstellen, die zu ihrer individuellen Fragestellung passt – ohne definierte Pfade oder vorformulierte Fragen. Sie erleben bei ihrer Arbeit nur eine intuitive Schnittstelle, mit der bei geringem Schulungsaufwand unverzüglich selbstständige Ergebnisse erzielt werden. Hierin unterscheidet sich Business Discovery von der zentralisierten Struktur traditioneller Systeme, bei denen Software und Anwender vollständig von der IT-Abteilung abhängig sind. Mit Business Discovery werden IT-Abteilungen entlastet und können sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren.
Business Discovery eröffnet mit neuen Funktionen auch neue Möglichkeiten:
- Durch bedienerfreundliche Analysesoftware erhält jeder Mitarbeiter unkompliziert einen Überblick über die gespeicherten Informationen und Analysen. So kann er schnellere und fundiertere Entscheidungen treffen und somit eine bessere Arbeitsleistung erbringen.
- Die Daten sind an jedem Ort verfügbar. Analysen, Visualisierungen und Aktualisierungen der Informationen können direkt durchgeführt werden, um jeweilige Geschäftsanfragen zu beantworten – egal ob über iPad, iPhone, Android oder Blackberry.
- Zwischen der Frage an das BI-System und der Antwort liegen nur ein paar Klicks. Zeitliche Verzögerung gibt es keine. Auch die Navigation in Daten unterschiedlicher Detailtiefe und Aggregationen erfordert keine umfangreichen Neukonstruktionen der Datenbank oder lange Analysezeiten.
- Die intuitiven und individuellen BI-Anwendungen sind schnell entwickelt, können direkt eingesetzt und wiederverwendet werden. Daneben ist es möglich, diese zu modifizieren, neu zusammenzustellen und zu teilen.
- Anwender können die Daten in neuen Ansichten zusammenstellen und neue Visualisierungen gestalten, um ein tieferes Verständnis ihrer Analysen zu erhalten.
- Mit Business Discovery können die Mitarbeiter ihre Erkenntnisse und Analysen an Kollegen weiterleiten und sinnvoll zusammenarbeiten. Bei Business Discovery geht es um den Aufbau einer aktiven Anwender-Community, die auf einer Wiki-ähnlichen Basis Entscheidungen trifft und deren gemeinsam erarbeitetes Wissen sich dann in der gesamten Organisation verbreitet.
Indem die Anwender das Werkzeug für eine rasche, einfache und intuitive Datenanalyse erhalten, gelangt Business Discovery – BI, die den Anwender in Mittelpunkt rückt – in jeden Bereich des Unternehmens. Business Intelligence für jeden ist somit keine Utopie mehr.
Wolfgang Kobek ...
... ist Managing Director & Regional Vice President bei QlikTech. Das Unternehmen stellt seine Analyse- und Reporting-Software QlikView und das Konzept "Business Discovery" im Rahmen einer Roadshow in vier Städten in Deutschland und Österreich vor: Hamburg (3. Mai), Köln (4. Mai), München (5. Mai) und Wien (10. Mai).
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