Ubuntu 11.04: Unity-Oberfläche mit vielen Schönheitsfehlern

Neben der neuen Oberfläche Unity gibt es zahlreiche weitere Neuerungen in Ubuntu 11.04. Viele Pakete wurden aktualisiert: Statt Open Office gibt es jetzt Libre Office 3.3.2. Wie die meisten großen Linux-Distributionen unterstützt Canonical den Bruch der maßgeblichen ehemaligen Open-Office-Entwickler mit Oracle.

Der Standard-Browser ist Firefox in der aktuellen Version 4.0. Als Alternative stehen Chromium 10 und Epiphany zur Verfügung – letzerer sicherlich nur, um Gnome vollständig zu unterstützen.

Fans von Chromium beziehungsweise Chrome werden es bedauerlich finden, dass Google am selben Tag wie Canonical die Version 11 herausgebracht hat, die es somit nicht mehr in Ubuntu 11.04 geschafft hat. Ein kurzer Download sorgt jedoch für ein Update.

Der Standard-Email-Client bleibt Evolution. Wer mehr Funktionalität möchte, findet Thunderbird in der Version 3.1.9 (aktuell ist inzwischen 3.1.10). Wenig Änderungen gibt es auch beim Social Media Client Gwibber und beim Instant-Messaging- und VoIP-Client Empathy.

Die GNU Compiler Collection (gcc) wurde auf die Version 4.5 gebracht. Python wird nunmehr in der Version 2.7 ausgeliefert. Canonicals eigenes init-System Upstart liegt jetzt in der Version 0.9 vor. Es bietet ein API, um Jobs und Daemons mittels einer externen Applikation zu visualisieren. Allerdings bietet Ubuntu 11.04 noch keine grafische Überwachungsfunktion an.

Keine Probleme mit der Installation

Die Installation von Ubuntu ist problemlos. ZDNet installiert das neue Betriebssystem zunächst auf einem Rechner mit Windows 7. Das Installationsprogramm verkleinert die NTFS-Partition automatisch. Ohne komplizierte Fragen nach Dateisystem, Swap-Partition und ob der Grub-2-Bootloader in den Master Boot Record oder in die Ubuntu-Partition geschrieben werden soll, installiert sich das System einwandfrei. Nach jedem Neustart hat man die Auswahl zwischen Windows und Ubuntu.

Auch das Update eines Ubuntu-10.10-Produktivsystems verläuft ohne Zwischenfälle. Auf diesem System hat ZDNet zahlreiche Programme ohne .deb-Paket händisch installiert. Außerdem wurden zahlreiche Konfigurationsdateien editiert. Es kommen lediglich ein paar Fragen, ob man die manuell geänderten Config Files behalten oder lieber eine Standardversion für Ubuntu 11.04 installieren möchte.

Mit diesen Fragen muss man rechnen, wenn man selbst die ein oder andere Datei in /etc oder an anderer Stelle verändert hat. Wer immer genau weiß, warum er an welcher Stelle von Hand eingegriffen hat, kann auch die Fragen beim Update beantworten.

32 oder 64 Bit

Für die meisten Umsteiger von Windows stellt sich die Frage, ob sie die 32- oder 64-Bit-Version installieren sollen. Canonical empfiehlt nach wie vor die 32-Bit-Version. Mittlerweile ist die 64-Bit-Variante aber praxistauglicher geworden: So wird etwa die 64-Bit-Version von Adobe Flash automatisch installiert. Java läuft mit Firefox 4.0 einwandfrei, Chromium macht allerdings noch einige Probleme bei manchen Java-Websites.

Man sollte jedoch beachten, dass viele binäre Firefox-Erweiterungen noch nicht in einer 64-Bit-Version zur Verfügung stehen. Das gilt auch für einige andere Programme, etwa den Cisco-VPN-Client, den man aber gut durch vpnc ersetzen kann (Kommandozeile: sudo apt-get install vpnc). Wer über genug Erfahrung verfügt, kann sich auch die nötigen Libraries zusammensuchen, um im Einzelfall 32-Bit-Versionen von Programmen zum Laufen zu bringen, deren 64-Bit-Version Probleme machen.

Auf der anderen Seite bedeutet die Installation der 32-Bit-Version nicht, dass man wie bei Windows je nach Grafikhardware maximal etwa 3,5 GByte Speicher nutzen kann. Wer über mehr als 4 GByte Speicher verfügt, bekommt automatisch einen PAE-Kernel. Damit ist zwar für jeden Prozess der maximale Speicher auf 3 GByte beschränkt, das Gesamtsystem nutzt aber den vollen Hauptspeicher.

Die 32-Bit-Version ist geringfügig langsamer, hat aber den Vorteil, dass 32-Bit-Prozesse etwa 20 Prozent weniger Hauptspeicher für ihren Code benötigen, was sich vor allem dann positiv auswirkt, wenn man viele Anwendungen gleichzeitig geöffnet hat. Generell ist Canonicals Empfehlung richtig, die 32-Bit-Version zu installieren, wenn man nur daran interessiert ist, ein funktionierendes System mit wenig Problemen zu bekommen.

Themenseiten: Betriebssystem, Canonical, Desktop, Linux, Open Source

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11 Kommentare zu Ubuntu 11.04: Unity-Oberfläche mit vielen Schönheitsfehlern

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  • Am 7. September 2011 um 21:27 von tomatensauce

    Wortwahlfehler
    Der Artikel gefällt mir gut, er ist sehr sachlich gehalten.
    Eines ist mir aber aufgefallen: Ihr Redakteur muss das Wort „Icon“ mit dem deutschen Wort „Ikone“ falsch übersetzt haben. Ich empfehle als richtige Übersetzung das Wort „Symbol“, um künftig Verwechslungen auszuschließen.
    Eine Ikone ist ein Heiligenbild in der Christliche-Orthodoxen Kirche, hat also mit Computern absolut nichts zu tun.

  • Am 18. August 2011 um 18:01 von Tojin

    Witzig
    wenn ich mir das so durchlese kann ich nur noch lachen…
    also erstens ist alles, egal um was es geht, geschmackssache!
    dem einen gefällts, dem anderen nicht!
    das gilt für weiber, musik , filme , spiele und natürlich auch für OS!

    und zweitens, leute, es kostet nichts …
    der typ buttert seine eigene kohle in ubuntu, wenn juckts was er da macht, ist sein geld, soll er machen was er will! wemms nicht past soll es besser machen oder halt umsteigen ^^ wo ist das problem!
    aber ich finds echt sau lustig, kein schwein bezahlt was, und alle meckern , haha typisch ,einfach typisch!

    gruß Tojin!

  • Am 26. Mai 2011 um 16:43 von Torsten

    Ein paar Mausklicks…
    …und schon hat man wieder die alte Oberfläche von 10.10…

  • Am 25. Mai 2011 um 19:12 von Tief enttäuscht

    Einzige Enttäuschung
    Es tut mir bitter leid heute von Ubuntu 10.10 die Distri upgedated auf 11.04 zu haben. einen solchen Blödsinn wie die ständige Umstellerei der Menübuttons (min,max, close) von links nach rechts nach jedem Update bin ich ja schon gewohnt. Aber dieser grottige neue Desktop ist Produktivitätsbremse Nummer eins. Was um Gotteswillen geht nur in den Köpfen der Entwickler vor? Mir reicht es endgültig mit dem Ubuntu-Kram, es begann mit der violetten Farbgebung. Debian und Ruhe ist.

    • Am 17. September 2011 um 10:15 von Naj

      AW: Ubuntu 11.04: Unity-Oberfläche mit vielen Schönheitsfehlern
      Du hast vollkommen recht, Hier hat man sich echt Mühe gegeben, alles an Ergonomie was ander Oberflächen haben zurückzuentwickeln. Statt zu arbeiten, ist man nur am suchen, statt einfach zu benutzen. Laufend muß man die schlchten Aktionen der Oberfläche korrigieren. Man will das Fenster nur nach oben schieben, es vergrößet auf max, was für nen Unsinn, man macht nen doppelklick um es wieder klein zu bekommen, es taucht irgendwo recht unten auf, von wo an es wieder auf die sichtbare Fläche holen muß. Die Minislider die man suchen muß statt sie benutzen zu können. Egal was man da macht, man hat das Gefühl in eine braunen übelrichenden Schleim zu packen. Dann noch diese blöden überflüssigen transparent Effekte. Nein Danke, das ist nichts zum arbeiten. obwohl man die Button nach rechts gestellt hat, da wo sie hingehören, sind sie trotzdem ab und zu wieder rechts. statt schnell eine app starten zu können, muß man sie wie früher unter dos eingeben. vorher muß man aber noch gucken hat die livecd auf deutsch gebootet, oder wie sie öfters auch gerne macht englisch, da heissen die sahcen ja wieder anders. um alles instalierte zu sehen muß man erst noch rest anzeigen machen, unnötige klicks, aber irgendeinen schrot den man nachinstalieren könnte, was man aber gar nicht will und was nur nervt, dafür ist platz da. NEE DANKE

  • Am 21. Mai 2011 um 14:16 von randolf scott

    Ubuntu 11.04
    Hallo,

    ich war lange Zeit echter Ubuntu Fan, doch nach dem missglückten Upgrade auf Ubuntu 11.04, Festplatte konnte ich mit allen Daten nicht mehr retten, und einer Neu-Installation, bin ich extrem Enttäuscht. Das Betriebssystem Ubuntu 11.04 ist in meinen Augen für Profis eine echte Enttäuschung (never change a running system) und meines erachtens eine Zumutung.

    Ich muss die Oberfläche neu lernen, mich zurecht finden. Gegenüber 10.10 sehe ich überhaupt keine relevanten veränderungen, ausser dieser neuen Oberfläche, die eher für die TV Geräte der neueren Generation geeignet ist.

    Die Zeit habe ich aber nicht, mich mit dem Betriebssystem zu befassen.

    Daher habe ich mich entschieden wieder auf Windows 7 umzusteigen. Ergebnis: keine Probleme, ich kann wieder arbeiten.

    Randolf

  • Am 13. Mai 2011 um 13:45 von monodau

    Unity und GnomeShell
    Ich habs getestet und komme nicht klar. Mit beiden nicht. Ich sehe ja ein daß es für die kleinen Netbooks wichtig ist, Platz auf dem Bildschirm zu sparen. Aber ich habe hier 19- und 21-Zoll-Bildschirme und genug Platz! Platz für Menüs und jede Menge Start-, Task- und Scrolleisten.

    Mit den neuen Oberflächen werden Probleme gelöst, die ich nicht habe. Als Alternative ist es ja ok aber diese Spielzeuge zum neuen ‚Profi-Desktop‘ ;-) zu erklären und als neue Marschrichtung festzunageln ist schade. Weil Leute (wie ich) die einfach nur arbeiten wollen, sich nun was anderes suchen müssen.

    Ich nutze zB auch oft den Desktop um Dateien zu sortieren oder was immer.
    WARUM schaffen die den Desktop ab??? Man kann nichts mehr auf dem Desktop ablegen, die Kontextmenüs sind auch weg. Ich begreifs nicht!

    Mit anderen Worten: Du holst dir deine neue Brille vom Optiker ab und der sagt: ‚Oh, Moment, ich habe was vergessen!‘ Und schleift vor deinen Augen die Gläser stumpf. Und behauptet dadurch könne man besser sehen. Nein kann man nicht!
    Nein mit sowas wie Unity und Gnome Shell kann und will ich nicht arbeiten.
    Und das ist, frei nach H. Schneider ‚Schadeschadeschaade….‘

  • Am 5. Mai 2011 um 18:10 von rittiner gomez

    begeistert
    bin restlos begeistert vom neuen ubuntu und von unity.

  • Am 30. April 2011 um 14:23 von Rene

    Ubuntu
    mal sehen wie sich da so entwickelt
    ich hab ubuntu in der vergangenheit immer wieder getestet aber mich auch
    immer wieder gegen einen einsatz entschieden
    allein weil ubuntu nicht ganz so perfomant lief wie windoof…
    mal sehen wie hier die entwicklung weiter geht…
    "omatauglichkeit" muss ein betriebsystem schon haben
    es muss ja quasi "dau sicher" sein…

    • Am 2. Mai 2011 um 13:41 von kikl

      AW: Ubuntu
      Ich stimme bei der Kritik bezüglich das "Globale Menu" ausdrücklich zu. Das ist – so wie es jetzt impelementiert ist – nämlich fast genau wie bei Apple – einfach grottenschlechtes Design. Problematisch ist es immer dann, wenn Fenster aktiv sind, die nicht maximiert sind. Dann ist es nämlich ziemlich unklar, welches Programm das globale Menu gerade repräsentiert. Mark Shuttleworth sollte einmal die rosarote Brille bezüglich Apple abnehmen. Da ist nicht alles Gold, was glänzt.

      Ich stimme im übrigen zu, dass diese Version von Unity noch Feinschliff braucht. Aber die augeworfenen Kritikpunkte gehören zu reinen Geekanforderungen und stellen für den einfachen Nutzer keinen Nachteil dar. Allerdings würde ich derzeit noch das alte Gnome 2.xx empfehlen. Das läuft nach wie vor und ist zwar weniger hübsch aber dafür idiotensicher.

      Was die Performanz und Omatauglichkeit angeht, muss ich meinem Vorredner deutlich wiedersprechen. Performanter war Ubuntu schon immer und mein 70 jähriger Stiefvater ist seit dem Umstieg auf Ubuntu 10.10 sehr sehr glücklich – im Gegensatz zu Vista!

      Den abschließenden Rat würde ich daher befolgen. Man soll Unity ausprobieren und wenn es einem nicht behagt, dann kann man mit einem einzigen Click beim Einloggen permanent auf das alte Gnome 2.xx wieder umsteigen.

    • Am 6. Mai 2011 um 21:12 von Hallodudu

      AW: Ubuntu
      Ich bin es auch zum größten Teil. Im Übrigen halte ich Ubuntu für omatauglicher als Windoof. Performanter ist es überdies!

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