Yves de Talhouët ist mit sofortiger Wirkung neuer Managing Director von Hewlett-Packard für Europa, den Nahen Osten und Afrika (EMEA). Er hat den Posten von Jan Zadak übernommen, der Mitte April zum Executive Vice President für Enterprise Business Sales und Marketing bestellt worden war, wie HP mitteilte.
De Talhouët wird vorrangig dafür verantwortlich sein, das sogenannte Instant-On-Geschäft in Europa, im Nahen Osten und in Afrika voranzutreiben. Unter „Instant-On Enterprise“ versteht HP eine Organisation, die in Echtzeit auf Marktanforderungen reagieren und auf Informationen zugreifen kann.
„Yves war für das starke Wachstum von HP Frankreich maßgeblich verantwortlich und hat in der EMEA-Region bedeutende Kunden für HP gewonnen“, sagte Zadak. De Talhouët war 2006 zu HP gekommen. Zuvor hatte er mehrere leitende Funktionen in verschiedenen Unternehmen inne.
Zadak ersetzt seit 1. Mai seinerseits Thomas Hogan, der nach Angaben von HP entschieden hat, das Unternehmen zu verlassen. Hogan wird seinen Nachfolger bis Ende Mai einarbeiten. Zadak hatte die Leitung der Region EMEA erst vor einem Jahr übernommen. Er war zuvor Senior Vice President für Sales der Abteilung Enterprise Business in EMEA.
Die Turbulenzen um die HP-Führung reißen nicht ab: Ende Januar hatte ein Richter eine neue Untersuchung im Fall Mark Hurd genehmigt. Hurd war im August 2010 nach – später fallen gelassenen – Vorwürfen sexueller Belästigung und wegen gefälschter Spesenquittungen zurückgetreten. Er ist jetzt Präsident beim HP-Rivalen Oracle und verdient dort fast eine Million Dollar im Jahr.
Ende März schlugen HPs Aktionäre Warnungen von Institutional Shareholder Services (ISS) in den Wind und bestätigten alle neuen Aufsichtsratsmitglieder. ISS hatte argumentiert, das Unternehmen und besonders CEO Léo Apotheker hätten die eigenen Richtlinien für die Ernennung von Aufsichtsräten nicht eingehalten. Die neuen Mitglieder – die ja die Aufgabe hätten, den CEO zu kontrollieren – seien geschäftlich allzu eng mit Apotheker verbunden.
Anfang April wurde bekannt, dass HP Klage gegen seinen früheren Verkaufsleiter der Region Asien eingereicht hat. Adrian Jones soll vor seinem Wechsel zu Oracle geheime Dokumente und E-Mails kopiert und migenommen haben.
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