Nokia hat Version 1.1 des C++-Entwicklerwerkzeugs Qt freigegeben. Es führt die bisherigen Qt-SDKs zu einer Umgebung zusammen, mit der Entwickler dem Unternehmen zufolge bessere Apps erstellen können – und auch auf effizientere Weise.
Mit dem Qt-SDK lassen sich sowohl Programme für Mobilgeräte mit Symbian erstellen als auch Desktop-Anwendungen für Windows 7, Mac OS oder Linux. Mit Qt Quick gibt es in der Neuauflage ein zusätzliches Werkzeug, um animierte Oberflächen zu erstellen, die sich dann in Projekte einfügen lassen. Mit QML kommt außerdem „eine CSS und Javascript ähnliche Sprache“, die die Integration von berührungsempfindlichen Bildschirmen erleichtert.
Qt 1.1 bringt weiter Navigations- und Kartenfeatures mit, Elemente für den Zugriff auf Bildbearbeitung und Bildergalerien sowie Plug-ins für Benachrichtigungs-APIs. Eine Reihe von Werkzeugen erleichtert Programmierern den Zugriff auf sonstige Nutzerdaten, die lokal auf dem ausführenden Gerät gespeichert sind.
Die Vorstellung hat Daniel Kihlberg im Qt-Blog übernommen. Er ist als Direktor für das Qt-Ökosystem zuständig. Ihm zufolge können Entwickler bei der Installation auswählen, welche Elemente des Baukastens sie möchten. Gibt es Aktualisierungen oder neue Funktionen, werden sie automatisch benachrichtigt.
Kihlberg kündigte außerdem die Qt Developer Days an, die 2011 in München stattfinden. Termin ist der 24. bis 26. Oktober. Qt erwartet über Tausend Besucher.
Obwohl Nokia schon im März angekündigt hatte, es werde Qt an seinen langjährigen Partner Digia veräußern, läuft die Qt-Website noch als Subdomain von nokia.com und vermerkt weiter den finnischen Konzern als Rechteinhaber. Kihlberg betont überdies, Nokia-CEO Stephen Elop habe das Qt-Team vergangene Woche in Oslo besucht und großes Interesse an dessen Plänen für die nächsten Jahre gezeigt.
Nun ist offiziell, was lange Zeit niemand für möglich gehalten hat: Nokia setzt bei seinen Smartphones künftig auf ein Microsoft-Betriebssystem. Damit gehen die Finnen aber eine riskante Wette ein.
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