iPhone-Bewegungsprofile: Apple-Manager muss vor US-Senat aussagen

Bud Tribble ist Vizepräsident für Softwaretechnologien bei Apple. In der Anhörung geht es unter anderem um die von iPhone und iPad 3G gesammelten Standortdaten. Auch Vertreter von Google, FTC und US-Justizministerium sind geladen.

Bud Tribble, Apples Vizepräsident für Softwaretechnologien, wird im Lauf dieser Woche vor einem Ausschuss des US-Senats aussagen. Bei der von Senator Al Franken aus Minnesota angesetzten Anhörung vor dem Ausschuss für Datenschutz und Technologie geht es unter anderem um die von Apples iPhone und iPad 3G gesammelten Bewegungsprofile. Außerdem soll allgemein geklärt werden, welche Standortdaten mobile Geräte speichern und unter Umständen auch an Server im Internet übermitteln dürfen.

Tribble war mit Steve Jobs zusammen einer der Gründer von NeXT Computer. Zudem leitete er in den Achtziger Jahren das Macintosh-Software-Team, das die Benutzeroberfläche des Mac entwickelte.

Neben Tripple wird auch Alan Davidson, Direktor für Public Policy bei Google, vor dem Ausschuss erscheinen. Zudem sollen Vertreter der Federal Trade Commission (FTC), des US-Justizministeriums und der Association for Competitive Technology, die unter anderem von Ebay, Intel, Microsoft und Oracle gesponsert wird, zu Wort kommen.

Apple hatte zuletzt Vorwürfe zurückgewiesen, wonach es die Standorte seiner Nutzer verfolgt. Die gespeicherten Daten seien vielmehr Teil einer anonymen Datenbank, die iPhone-Nutzern in Zukunft zu einer besseren Datenübertragung verhelfen soll. Für die Speicherung der gesamten Informationen über WLAN-Hotspots und Handymasten seit dem Start von iOS 4 im Juni 2010 sei ein Bug verantwortlich.

Generalstaatsanwalt Eric Holder hatte in der vergangenen Woche vor dem US-Kongress erklärt, seiner Behörde sei das Problem bekannt. „Das ist etwas, das wir beobachten werden“, so Holder. „Auf dieser Basis und anhand von anderen Dingen, die wir uns anschauen, werden wir entscheiden, ob wir entsprechende Schritte einleiten werden.“

Problematisch ist vor allem, wenn mit den gesammelten Daten eine eindeutige ID übertragen wird, die es einem Unternehmen ermöglicht, die Bewegungen eines Kunden über einen bestimmten Zeitraum zu verfolgen. Eine Anonymisierung der ID, oder wenn sie überhaupt nicht übertragen wird, würde einige Datenschutzbedenken ausräumen.

Anscheinend versenden Geräte mit Googles Android und Microsofts Windows Phone 7 zumindest in einigen Fällen eine solche ID. Aber weder Google noch Microsoft wollten bisher dazu Stellung nehmen. Apple zufolge werden alle Daten „anonymisiert und verschlüsselt“ verschickt, und Apple könne „die Quelle der Daten nicht identifizieren.“

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