Bestätigt: Microsoft kauft Skype für 8,5 Milliarden Dollar

Microsoft hat mit der Investorengruppe Silver Lake eine verbindliche Vereinbarung über den Kauf des VoIP-Anbieters Skype getroffen. Die beiden Firmen einigten sich auf eine Summe von 8,5 Milliarden Dollar. Die Aufsichtsräte haben der Transaktion bereits zugestimmt. Das Wall Street Journal (WSJ) hatte schon vorab von „weit fortgeschrittenen Gesprächen“ berichtet.

Microsoft will den VoIP-Service sowohl in Xbox und Kinect als auch in Windows Phones und andere Geräte integrieren. Zudem sollen Skype-Nutzer mit Lync, Outlook, Xbox Live und anderen Communities vernetzt werden. Microsoft hat auch zugesagt, Skype-Clients für Plattformen anderer Anbieter weiterhin zu unterstützen.

„Skype ist ein fabelhafter Dienst, den Millionen Menschen auf der ganzen Welt lieben“, wird Microsoft-CEO Steve Ballmer in einer Pressemitteilung zitiert. „Zusammen werden wir die Zukunft der Echtzeit-Kommunikation bestimmen, so dass die Leute einfach mit ihren Familen, Freunden, Kunden und Kollegen in Kontakt bleiben können.“

Skype soll eine eigenständige Geschäftseinheit innerhalb von Microsoft werden. Skype-CEO Tony Bates wird als Präsident von Microsofts Skype Division direkt an Steve Ballmer berichten. Die Übernahme unterliegt den üblichen regulatorischen Bedingungen und soll noch vor Jahresende abgeschlossen werden.

Skype bietet einen softwarebasierten Kommunikationsdienst an, der es Anwendern erlaubt, über das Internet kostenlose Sprach- und Videotelefonate mit anderen Skype-Nutzern zu führen. Der Dienst funktioniert praktisch auf allen mit dem Internet verbunden Geräten. Gegen Gebühr können Anwender zudem Fest- und Mobilfunknummern anrufen und auch Anrufe von regulären Telefonanschlüssen erhalten.

Im November 2009 hatte Ebay 70 Prozent seiner Anteile an dem 2005 für 2,6 Milliarden Dollar übernommenen Internettelefonieanbieter wieder verkauft. Seitdem besteht großes Interesse an Skype. Als mögliche Käufer wurden zuletzt auch Google und Facebook gehandelt. Das 2003 gegründete Unternehmen mit Hauptsitz in Luxemburg verfügt über durchschnittlich 124 Millionen Nutzer pro Monat.

Im August 2010 hatte Skype seinen Börsengang angekündigt, der ihm einen Erlös von etwa einer Milliarde Dollar bescheren könnte. Die Pläne wurden allerdings auf Eis gelegt, nachdem Cisco-Manager Tony Bates im Oktober 2010 den Chefsessel von Skype übernahm.

Mit einem Wert von 8,5 Milliarden Dollar ist die Akquisition von Skype eine der größten Übernahmen in der Geschichte von Microsoft. 2007 hatte der Softwarekonzern 6 Milliarden Dollar für die Internetwerbefirma Aquantive ausgegeben.

ZDNet.de Redaktion

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