Bittorrent-Prozess: 23.000 mögliche Angeklagte

Sie sollen den Film "The Expendables" illegal heruntergeladen haben. Die Produktionsfirma Nu Image hat ihre Namen und Adressen in Erfahrung gebracht. Der Fall könnte zum bisher größten Filesharing-Prozess ausarten.

Filesharing

Die Filmproduktionsfirma Nu Image hat in einer Filesharing-Klage die IP-Adressen von 23.000 Nutzern veröffentlicht, die gegen das Urheberrecht verstoßen haben sollen. Demnach tauschten sie per Bittorrent-Protokoll illegale Kopien von Sylvester Stallones Film „The Expendables“ aus. Nu Image war in die Produktion involviert gewesen.

Richter Robert Wilkins vom Bezirksgericht Columbia hatte Nu Image im März die Erlaubnis erteilt, Kontaktinformationen zu den 6500 IP-Adressen ausfindig zu machen, die es bereits gesammelt hatte – inklusive vollem Namen und Adresse. Jetzt hat die Produktionsfirma allerdings ein Dokument mit über 23.000 IP-Adressen eingereicht. Sollten die Nutzer ebenfalls angeklagt werden, wäre das der bisher größte Prozess im Zusammenhang mit Bittorrent.

Noch steht aber nicht fest, ob Nu Image die gesammelten Informationen auch tatsächlich verwenden darf. Anfang Mai hatte Bezirksrichter Harold Baker entschieden, dass eine IP-Adresse nicht ausreicht, um eine reale Person zu identifizieren. Nur von der Aktivität einer bestimmten IP-Adresse ausgehend lasse sich nicht darauf schließen, dass der Inhaber dieser Adresse auch tatsächlich der Täter sei.

Als Beispiel nannte der Richter einen Fall, in dem die Polizei ein Paar wegen Besitzes von Kinderpornographie verhaftet hatte. Später habe sich herausgestellt, dass ein Nachbar ihr WLAN für illegale Aktivitäten genutzt hatte – laut NBC kein Einzelfall.

Nu Image lässt sich davon anscheinend aber nicht beirren. Wired berichtet, dass die 23.000 Besitzer der IP-Adressen „demnächst“ darüber in Kenntnis gesetzt werden sollen, dass man sie für das Herunterladen illegaler Kopien von „The Expendables“ verklagt.

Derzeit läuft noch ein zweiter Filesharing-Prozess: gegen den Gründer der Internettauschbörse Lime Wire. Mark Gorton drohen zwischen 7 Millionen und 1,4 Milliarden Dollar Strafe. Kläger ist die Recording Industry Association of America (RIAA), die die vier großen US-Plattenfirmen vertritt.

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