Google stellt Android@Home vor

Dabei handelt es sich um ein System für die Steuerung von Haushaltsgeräten. Eine Anwendung ist "Project Tungsten" zum Streamen von Musik auf die Stereoanlage. Erste Produkte sollen noch 2011 auf den Markt kommen.

Mit Android@Home hat Google in San Francisco ein System zur Haushaltssteuerung vorgestellt (Bild: James Martin/CNET).
Mit Android@Home hat Google in San Francisco ein System zur Haushaltssteuerung vorgestellt (Bild: James Martin/CNET).

Android-Geräte sollen nach den Vorstellungen der Google-Produktmanager künftig einen zentralen Platz im Haushalt bekommen. Auf der I/O-Developer-Konferenz in San Francisco hat Google das Android@Home-Projekt vorgestellt, mit dem sich theoretisch der gesamte Haushalt steuern lässt – vom Bewässerungssystem im Garten, über die Stereoanlage, bis hin zur Beleuchtung.

Das Unternehmen arbeitet bereits an einem neuen Protokoll, über das die Haushaltsgeräte mit der Android-Plattform kommunizieren. Am Anfang werde die Verbindung über eine USB-Schnittstelle funktionieren. Eine drahtlose Anbindung über Bluetooth sei für später geplant. Lighting Science, Hersteller von LED-Leuchten, plane noch für 2011 Produkte, die sich mit dem Android-System steuern lassen.

Als Demo zeigte Google in San Francisco unter anderem, wie sich die Bühnenbeleuchtung per Android-Tablet steuern ließ. Auf ähnliche Weise sollen sich Haushaltsgeräte von beliebigen Applikationen ansprechen lassen. Beispielsweise flackerten die Lampen bei der Vorführung synchron zu den Schüssen in einem First-Person-Shooter. In einem weiteren Anwendungsbeispiel wurde ein Heimtrainer mit einem Android-Gerät verbunden. Je schneller die Person auf dem Fahrrad in die Pedale trat, desto besser schnitt sie bei einem Spiel auf dem Gerät ab.

Ein Teil von Android@Home ist „Project Tungsten“. Dabei geht es um Kombigeräte, die einerseits ein Hub für verschiedene andere Geräte wie die heimische Stereoanlage sind, andererseits auch eine Schnittstelle zu Googles Cloud-Dienst „Music Beta by Google“ bieten. Dank eines Tungsten-Hubs kann man die auf „Music Beta by Google“ gespeicherte Musik direkt auf die heimische Stereoanlage streamen. Hat man Lautsprecher in mehreren Räumen, lässt sich auch steuern, wo im Haus die Musik ausgegeben werden soll.

Verbindet man ein Steuergerät mit Near-Field-Communication (NFC) mit „Project Tungsten“, eröffnen sich neue Möglichkeiten der Steuerung. Bei einer Vorführung wurden spezielle CD-Hüllen gezeigt, die mit NFC-Technik ausgestattet waren. Hielten die Vorführer die CD an das Steuergerät, rief die Software innerhalb von Sekunden eine Kopie der auf der CD enthaltenen Musik aus der Cloud-Bibliothek ab. Wurde die CD erneut vor das Steuergerät gehalten, erklang die Musik aus den Boxen. Die Technik setzt natürlich voraus, dass die CD-Hersteller ihre Produkte in Zukunft mit NFC-Technik bestücken.

Eine weitere Voraussetzung für „Project Tungsten“ und Android@Home ist das Update 3.1 für das Tablet-Betriebssystem Honeycomb. Mit ihm bekommen Android-Geräte die Fähigkeit, als Host für USB-Geräte zu fungieren. Dadurch kann man unabhängig von Android@Home zum Beispiel Spielcontroller oder eine Tastatur mit einem Tablet verbinden. Zusätzlich lassen sich auch Fotos und Videos direkt von der Kamera auf das Android-Gerät laden.

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